Poetologie

Freitag, 9. März 2007

Seilspringen

Solange von einem selbst die Rede ist, verkommt der Text zu Kitsch.
Erst im Abstand zu Geschichte, Handlung und Figuren überspringen wir die unsichtbaren Hürden und können die Geschichten erzählen. Nur in der Distanz offenbaren sie sich vollkommen und nur dann wird Literatur daraus.



Poetologie

Donnerstag, 16. November 2006

Die Wahrheit und das Wahre XII

Den Tod kümmert keine Ehtik.
Er kümmert sich einzig um das Leben.
Darum sich das Leben um keinerlei Moral schert.


Drittes, unumstößliches, literarisches Postulat.


Poetologie

Dienstag, 26. September 2006

Kardinal II

Der Dummheit ist immer und prinzipiell zu mißtrauen.


[Zweites, unumstößliches literarisches Postulat]


Poetologie

Sonntag, 20. August 2006

Künstler

Warum sind die Künstler, auch jene, die das intimste, profundeste, berechtigtste Bewußtsein ihres Wertes haben, so untröstlich angesichts des Mißerfolgs? "Reicht es dir denn nicht?" fragte einen dieser Untröstlichen eine Frau. "Reicht es dir denn nicht, zu wissen, was du geleistet hast?"
Offenbar reichte es nicht. Das Kunstwert ist
immer eine Beichte; und wie jede Beichte verlangt es nach Absolution. Versagter Erfolg ist gleichbedeutend mit verweigerter Absolution. Man kann sich vorstellen, was dann passiert.


[Umberto Saba]


Poetologie

Samstag, 24. Juni 2006

Kardinal I

Wir lügen immer - und nie.


Erstes, unumstößliches, literarisches Postulat.


Art by M. Escher


Poetologie


me14

Dienstag, 18. April 2006

Aönensekunden.

Die wirklich großen Geschichten durchfließen uns jeden Augenblick, sie bauen sich, Palästen gleich, auf Jahre des Tagein, bilden Gärten aus wartendem Atem, türmen sich zu Unsterblichem durch das Tagaus. Die wirklich großen Geschichten erzählen sich in gewöhnlichen Momenten, geballt durch die Jahrtausende.


Poetologie

Donnerstag, 16. März 2006

Über die Liebe zum Atemlosen II

"Was will dieses Gedicht?" fragte sie in den Raum hinein und nur ich sah ihn sich krümmen wie unter Schmerzen. "Sein", flüstert es aus dem konvulstischen Zucken der Raumtäfelung. Wieder Sylphenmünder, leises Raunen. Gedichte existieren nur in der Gegenwart. Lyrik ist nur das Jetzt.

Sonntag, 12. März 2006

Welten I

Nicht nur der Schriftsteller formuliert mit seinem Wort Welten, jeder Gebrauch von Sprache vollbringt die gleiche schöpferische Leistung, ob nun bewußt oder unbewußt. Das Denken an sich vollbringt sie, es geschieht ebenfalls in den linguistischen Gesetzmäßigkeiten einer bestimmten Sprache und ist somit schon mit Prägung besetzt, was der Vorteil und das große Manko des Mediums Sprache in Einem ist. Die Musik kennt solche Grenzen nur sehr bedingt, wenn überhaupt, was die Vorliebe, ja nahezu Sehnsucht, großer Sprachkünstler für/nach Musik erklärt.

Sonntag, 29. Januar 2006

Die Wahrheit und das Wahre IX


Für die Wahrheit bluten wir - immer.
Nicht selten ist sie die Schattenseite der Liebe.
Und manchmal ihr Tod.


medea5


Poetologie

Mittwoch, 25. Januar 2006

Reflektion über Rešickis Lyrik

Ein Selbstmörder, der sich von hinten erschoss.

Dies ist meine erste spontane Bildassoziation zu Rešickis poetischem Anschlag, dem Rhytmus seiner Sprache - ein metaphorischer Ausflug in seinen Stil.
Defamilisierung.


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