Wahrnehmung. Variation IV

"Es gehört mehr Mut dazu, mißverstanden zu werden als nicht verstanden zu werden".
Jedoch das nicht verstanden Werden ist bitterer. Und facht den Genius mehr an.
bvl - 7. Sep, 21:03

weils der kelch

von binah ist.

Exkurs - 7. Sep, 21:08

Nicht

zum Verräter werden an sich selbst. Authentizität bewahren.

guanako - 7. Sep, 21:09

man muss nicht...

...von jedem verstanden sein.

nur dass manchmal
einige zeitgenossen
genau nur das
verstehen wollen,
was eigentlich nicht verstanden sein soll,
ist meist das los desjenigen,
der denkt, er könne
noch erhöhter denken.

der, welcher wirklich
hinterfragt und nachdenkt,
findet immer antworten -
vorausgesetztes hintergrundwissen.

und das ist oft das problem,
wenn man ernsthaft
initiieren will... :o)


(Die mit den weiteren Horizonten haben meist schlechtere Aussichten. -- Stanislaw J. Lec)


TheSource - 8. Sep, 01:26

Innerhalb der Materie

hat Stanislav recht. Initiation ist eine Frage der Bereitschaft - nicht des Vermögens eines Initiators. Immer :-)
neo-bazi - 8. Sep, 02:23

Kann es sein,

daß man zunächst denkt, zu verstehen und später dann feststellt, daß einem das Hintergrundwissen nicht behagt?
TheSource - 8. Sep, 02:47

Schwer zu sagen.

Jedenfalls hätte man ohne das Hintergrundwissen nicht verstanden; verstanden = das Wissen als Erkenntnisinstrument aufgeben müssen.
neo-bazi - 8. Sep, 10:04

Ich meinte nicht

mein (sehr bescheidenes) Hintergrundwissen. Das Unbehagen stellte sich ein nach den Überfliegen von Links wie steinberg-recherche oder tobias pflueger bei guanako.
guanako - 8. Sep, 12:32

der initiator...

hat fast schon zwangsläufig auch die zweifler gegen sich, wenn
begonnen werden soll, antworten auf gewisse fragen zu finden.
und das geht logisch mit denken einher, welches unterschiedlichster
coleur ist. da mal nicht anzuecken, wäre nur dummer zufall, denke ich. :o)

~

wissen, richtig aufgefasst, ist nicht tödlich. nur oftmals belastend, ja.
und steinberg wie pflueger sind zu allererst erstmal nur menschen,
welche nicht nur denken, sondern auch handeln (und schreiben).
diese als synonym für political un-correctness zu sehen, beinhaltet
den leisen makel des eventuellen nicht-sehen-wollens, möglicherweise.

wenn man offenen auges registriert, dass in politik und wirtschaft
die legalisierte korruption herrscht, kann man einfach nicht ruhig sein.
freace.de, das feldblog, krysmanski bzw. systemfehler.de sehen das ähnlich.

und es gibt kein sehr bescheidenes hintergrundwissen, wenn
der belebende geist aus einem sprechen kann/mag/will. ein bezug
zu meinem obigen eintrag ist mir also so nicht wirklich herstellbar...

(oder verstand ich letzteres nun doch eher verkehrt? im übrigen befürworte ich lieber eine direkt-diskussion, um eventuell strittige punkte sinnvoll klären zu können. so muss ich feststellen, das dies über von mir frequentierte drittblogs geschieht. - danke fürs verständnis. :o)
neo-bazi - 8. Sep, 15:06

Volles Verständnis - bitte verzeihen Sie, TheSource.
TheSource - 8. Sep, 20:14

Sie können sich

austauschen, wo immer es Ihnen beiden beliebt.
Hier sind Sie jedenfalls herzlich willkommen.
moccalover - 8. Sep, 00:57

Das bringt mich zum Nachdenken... was strebe ich an, wenn ich missverstanden werden will? Oder geht es gar nicht ums Wollen, sondern ums Inkaufnehmen des Missverstandenwerdens, weil man lieber missverstanden wird, als sich zu verbiegen? ... Vielleicht habe ich Sie missverstanden :-) Aber meine Fragen sind ernst gemeint.

TheSource - 8. Sep, 01:33

Wollen steht da außen vor.

Die innere Natur treibt (an). Lieber mißverstanden werden als sich zu verbiegen ist tatsächlich die Aussage des ersten Satzes (er lehnt an an einen Thread bei Alban Nikolai Herbst - Die Dschungel -, den ich aber nicht finden kann, um einen Link zu setzen). Das unverstanden Sein jedoch ist ein anderer Kelch, treffend von bvl gepostet - weil eine Natur sich auch dann nicht verleugnen kann, selbst, wenn sie es wollte, wenn niemand sie nachvollziehen kann. Der Preis ist immer Verlust der Authentizität.
Wir sind Menschen. Wir sehnen uns nach Verständnis, Nähe, zuweilen Anerkennung.. daran, dass und jemand wirklich sieht als die, die wir sind. Ist ein Mensch einer Epoche derart voraus, dass er von niemandem verstanden wird, so ist er zwangsläufig mit einer Einsamkeit konfrontiert, die allumfassend scheint. Hier greift die für die Menschheit im Ganzen anstehende Initiation dieses Zeitalters: "Learn to stand singular. It will bring to you solar energy".
coyote05 - 8. Sep, 10:13

nicht verstanden werden ...?

... mhh, hat das wirklich damit zu tun, wie THE SOURCE schreibt, dass man als Mensche seiner Epoche derart voraus ist ....?

Hören wir doch auf mit all diesen Linearitäten, wohin wollen wir? Die Katastrophe ist doch, dass es ist, wie es ist. Wir sind am Ende der Geschichte, zweifellos, und vor diesem Ende ist das Vorausseinwollen doch irgendwie morbid. Nicht verstanden zu werden bedeutet heute doch viel eher, dass man sich der Oberfläche der sinnstiftenden Gesten entzieht, dass man die Vertikale sucht und eintaucht in die Zeit(en), wo Verstehen mehr ist, als bloßes Schulterklopfen ... Die Frage ist doch nicht, ob man verstanden wird, sondern wer einen verstehen und damit vereinnahmen will, hineinziehen in seine Bedeutungsnetze ...

guanako - 8. Sep, 13:04

diese sichtweise...

...teile ich nicht so ganz, weil sie teilweise bereits negiert. wollten Sartre oder andere geister jemanden 'vereinnahmen'? ist es auch im engeren freundeskreis nicht eher so, dass derlei 'bedeutungsnetze' keinerlei echten grundlage aufsitzen? und sind solche positionierungen nicht bereits mit oberflächlichen zweifeln behaftet, welche den konsens schon im vorfeld diskreditieren könnten?

es geht eigentlich immer um offenen konsens, wenn eine ehrbare absicht dahintersteht. und das muss allerdings auch sichtbar werden...
TheSource - 8. Sep, 20:10

"Wir sind am Ende der Geschichte"

das dachten sie vor 2000 Jahren auch. Und vor 4000.
Auch ich teile die Sichtweise nicht. Verstehen ist hier nicht gleichzusetzen mit Vereinnahmung in Bedeutungsnetze; diese Zuordnung will sich mir auch nicht erschließen. Nicht nur wegen der implizierten Negation sondern auch der implizierten Manipulation. Wenngleich das Denkmodell durchaus interessant ist...

"Der Epoche voraus sein" bezieht sich nur auf einen Teilbereich des Verstehens, wenn überhaupt - vor allem das (An-)Treiben des Genius charakterisierend und somit eigentlich Bedingung oder Voraussetzung des Verstehens: im obigen Zusammenhang: Schweigen: Die Ebene, auf der Wissen als Erkenntnisform aufgegeben wird: Das Unnennbare, nicht mehr Mitteilbare.

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