Notate

Sonntag, 25. Februar 2007

. . .

Zu lehnen
mit Blick aufs eigene - hießen wir es Leben? -
aufs eigene... wo find ich das Wort?
Zu lehnen und zu schauen, wie der Fluss es mitnimmt.
Sag es: Werde selber Fluss.
Zu lehnen an der Zigarette Halt. Lehn mich dazu.
Menschenart.

....Dialog


Notate

Dienstag, 19. September 2006

...

Welche Nacht beugt sich über Dich?
In welchen fernen Nestern hat geatmet
was Du hier und heute kund.
Löwensonne, Tempelbauer. Heute
wie gestern wie dringlich
.





Notate

Montag, 24. Juli 2006

Lange nach

dem siebten Tag ruhen wir immer noch.
Alles ist von hohler Hand geformt,
aus Lehm, Vergänglichkeit und Hitze,
für einen Augenblick oder auch zwei
zusammengeschmolzen in einem Tiegel,
ein Etwas, eine Statur, ein Profil, morgen
schon zerfallen, zerronnen, zurück in die
Leere unserer Handhöhlen. Damit
schöpfen wir, das ist unsere Poesie, unser
ganzer Weltenklang: nur Zangengriff.


Notate

Freitag, 16. Juni 2006

Cyborg

Wissen Sie, mir schwante es das erste Mal ganz nah, als ich davon hörte, dass Erinnerung trügerischer sein soll denn nahezu alles. Wie aber konnte das sein? Nie war meine Erinnerung subjektiv, ich konnte nach Jahren noch den Duft herbeirufen oder hätte Ihnen sagen können, welche Farbe die Strümpfe der Freundin auf dem Fest hatten, was sie trank, aß, die Marke der Zigaretten, die sie rauchte. Welche Linie die Zeit anhob, in ihr künftiges Antlitz zu zeichnen. Nach und nach - aber dort das erste Mal rational - wurde mir klar, dass ich fremd bin auf diesem Planeten, es war mein erstes kognitives Andocken hier, schmerzhaft. Instinktiv war damals, war lange Jahre zuvor, als ich - nach so langer Zeit - (für) wahr nahm, dass nicht alle Menschen gut und hehr und edel sind. Bitte lachen Sie nicht. Ich habe dies bis weit in meine Zwanziger geglaubt mit der unerschütterlichen Hingabe meiner Spezies. Und die Erkenntnis, dass dem nicht so sei, brachte Ruin über Ruin in meine winzige Welt.


[Aus einer Korrespondenz mit cro-net]

Notate
ta

Dienstag, 23. Mai 2006

Morning Glory

Ihre Körper haben den Boden nie berührt. Ihre maßlose Verschwendung war nie aus Fleisch, ihre Leben nie eine Notwendigkeit oder gar eine Tragödie. Munter trugen wir sie heim, lebten mit ihnen, suchten sie, verfolgten sie über jeden Quadratzentimeter Erde und bewegten Ozean. Diese faulen, herumlümmelnden Gedichte, die uns Kostbarkeiten sind. Waren Sie je wütend auf ein Gedicht? Sie sollten es sein. Launische, kleine Nebensätze treiben Spuk im Küchenschrank und rauben den Schlaf. Verzogene Konjunktive lassen uns vor der Tastatur in Leere fallen, treiben Schabernack mit der Katze. Der ist es egal. Hat sie doch die Gedichte schon längst durchschaut. In jedem menschlichen Antlitz mehr Schönheit, Dichte, Leben. Und wir tragen sie dennoch heim wie Kleinode, legen sie neben uns aufs Kissen. Hätscheln sie. Verhätscheln sie. Bigotte, kleine Puttchen aus beliebigen Füllhornen. Scherben im Bad. Licht auf den Blättern. Musik in der Nacht.

Samstag, 11. Februar 2006

Tigerauge

Einen Text schreiben, völlig gleich, ob Lyrik oder Roman, der von niemandem je in irgendeine Sprache übersetzt werden kann. Und die Art, wie sie lächelte, als sie sagte: Das ist doch schon längst geschehen - mit Deiner Geburt.


[Notat zur Erzählung DL]


Notate
ta

Samstag, 28. Januar 2006

Mandragora

Vieler Tropfen bedarf es, ein Fass zu füllen.
Aber nur eines Strickes, einer Klinge, eines Beils.

Samstag, 21. Januar 2006

Ritter


Auch Parcival wurde erst zum Mann, als er Kundry erlösen konnte.*
D i e s ist die Sehnsucht in unseren mondgeborenen Frauenseelen.



[*vollbracht durch die Vereinigung der Lanze mit dem Gral]

Erinnert via >>>>>>>>>


1107691812_ludwig_kundry

Freitag, 13. Januar 2006

Die Dominanz des Krieges

Erstaunlich, was ein Blick in die Verweise und Zugriffsstatistiken so zutage fördert. Das über die Suchmaschinen am Häufigsten aufgerufene Bild auf meiner Page ist dieses:

dscn0584

das ich letzten Sommer auf dem Blog einstellte (seitdem tagtäglich über zwanzig Zugriffe auf das Bild, oft weitaus mehr!) - und der Text mit den meisten Zugriffen ist der zu Gotovina.
Ernüchternder Morgen.

Samstag, 3. Dezember 2005

Joker.

Was die Münzenzähler vergaßen:
Es giwnnt der, der nichts zu verlieren hat.


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