Uebersetzungen

Dienstag, 24. Januar 2006

Hrvoje Pejaković : "Pendulum" - für Jolanda -



PENDULUM

Es ist Zeit, sagst Du.
Einen Würfel zu werfen. Ihn
nicht zu werfen. Irgendein
Morgen im Fenster. Das Schicksal
oder irgendeines der Worte
die wir in den Handflächen trugen.
(Im Herzen des Falls, Schreies dunklerer Hälfte).


Hrvoje Pejaković (1960-1996)


KLATNO

Vrijeme je, kažes.
Baciti kocku. Ne
baciti kocku. Bilo koje
jutro u prozoru. Sudbina
ili bilokoja od riječi
sto smo ih držali na dlanu.
(U srcu pada, tamnijoj polovici vriska).


[Es mag seltsam anmuten, einer literarischen Figur, zudem noch einer eigenen, eine Übersetzung zu widmen. An manchen Tagen sind sie uns jedoch so nah, dass sogar der Tag selbst zurücktritt und wir im Roman leben. Entrückt in eine Welt, die wir geschaffen - und die uns neu erschafft.
Und wir fallen
anheim.]


Übersetzungen


pendulum1

Montag, 23. Januar 2006

Tomica Bajsić :: "Traum vom Mais"



Traum vom Mais

Ich renne durch ein Feld aus Mais, während die Sonne zum Mond wird. Der Himmel ist gegen den Boden gedrückt, niedrig und oval. Licht atmet aus den durchsichtigen, wässrigen Maisblättern. Grün wird zu Gelb.

Mir fällt auf, dass ich klein bin, der Mais ist so viel höher als ich. Das Feld ist endlos. Plötzlich stoße ich auf die Spuren eines Vorbeigehens; dessen, der mich sucht. Ich halte inne. Einen Augenblick lang ist nichts außer mein Atem zu hören. Legte ich das Ohr an den Boden, ich würde das Beben seiner Schritte hören.

Hier sind die Maisgarben durchbrochen in Hass, zertreten. Er rennt blind, hinter ihm bleibt ein Flur, schwer von Leere. Die Geschwindigkeit, mit der er sich bewegt, ist um ein Vielfaches höher als meine; die Spuren seines Durchgangs verraten die Natur eines Dämons.

Ich brauche mehr und mehr Luft. Solange ich konnte, atmete ich durch die Nase. Jetzt atme ich durch den Mund, atme alle zehn Schritte tief ein und aus. Noch ein wenig und es wird alle fünf Schritte sein, dann jeden zweiten?

Es ist wichtig, den Atemrhythmus zu kontrollieren. Das Rennen gibt mir Mut. Und die Art, in der sich der Mais vor mir verneigt, gibt mir Mut. Ich werde ein Stück zurückgehen, um die Spur zu verwischen. Wenn die Nacht fällt, werde ich mich unter dem Mais verkriechen, um Kraft für den Morgen zu schöpfen, fürs Rennen. Meine Angst werde ich in ein fensterloses Zimmer einschließen. Der Hoffnung erlauben, im Dunkel zu brennen, damit sie mir den Traum erhellt.

Auch er wird bei Nacht ruhen, aber nicht schlafen. Die Wut wird ihn wach halten, ihm die Sinne vernebeln. Am Morgen wird der beißende Wind seinen Blick trüben.
Und während das Licht sich verdunkelt fühle ich das Blut in den Venen meines Verfolgers sieden wie ein fernes Flüstern in den Maisfeldern. Vor meinen Augen flimmert die Bedrohung der völligen Vernichtung, die sein Vorbeigehen begleitet; ich muss sein Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass der Unbekannte, der mich verfolgt, derselbe Mensch ist, dessen Schatten durch Wände ging in einer Nacht ohne Sterne, der Nacht, in der ich allein zurückblieb.

Morgen früh werde ich rennen wie nie zuvor im Leben. Das schwarze Haus ist schon weit hinter mir, müsste es sein. Jetzt habe ich das, was ich nie zuvor hatte, die Freiheit der Wahl. Ich kann nach Osten laufen oder nach Süden oder weiter gen Westen. Solange ich renne ist das Schicksal in meinen Händen. Ich darf nur nicht stehen bleiben.


Tomica Bajsić
(eine seiner vielen Kriegsreflektionen)

San o kukuruzu

Trčim kroz polje kukuruza; kroz predvečerje, dok sunce postaje mjesec. Nebo je nisko i ovalno, stisnuto uz tlo. Svjetlost zrači
iz listova kukuruza, prozirnih i vodenih. Zeleno postaje žuto.

Primjećujem da sam malen, kukuruz je toliko viši od mene. Polje je beskrajno. Odjednom, sudaram se s tragovima prolaska onoga koji
me traži. Zastajem. Za trenutak, ne čujem ništa osim svog disanja. Kada bih prislonio uho uz tlo čuo bih tutanj njegovih koraka.

Stabljike kukuruza ovdje su slomljene u mržnji, zgažene. On trči naslijepo, za njim ostaje hodnik težak od praznine. Brzina kojom se kreće višestruko je veća od moje; tragovi njegova prolaska odaju prirodu demona.

Potrebno mi je sve više zraka. Dok sam to mogao, disao sam kroz nos. Sad dišem
na usta, duboko udahnem i izdahnem svakih deset koraka. Još malo pa će to biti svakih pet koraka, pa dva?

Bitno je kontrolirati ritam disanja. Trčanje mi daje hrabrost. I način na koji se kukuruz uklanja preda mnom daje mi hrabrost. Vratit ću se malo unatrag da zavaram trag. Kada padne noć zavući ću se pod kukuruz da bih prikupio snagu za jutro, za trčanje. Zaključat ću svoj strah u sobu bez prozora. Pustit ću nadu da gori u mraku, da mi osvijetli san.

I on će mirovati noću, ali neće spavati. Bijes će ga držati budnim, otupiti mu čula. Ujutro, oštar zrak će mu zamutiti vid.
I dok svjetlost tamni osjećam krv kako kipi u žilama mog progonitelja kao daleki šapat u poljima kukuruza. Pred očima mi lebdi prijetnja potpunog uništenja koja prati njegov prolazak, nije mi potrebno vidjeti mu lice da bih znao da je nepoznati koji me progoni onaj isti čovjek čija sjena je prošla
kroz zidove u jednoj noći bez zvijezda, u noći u kojoj sam ostao sam.

Trčat ću ujutro kao nikada u životu. Crna kuća je već daleko iza mene, trebala bi biti. Imam sada ono što nikada nisam imao, slobodu izbora. Mogu okrenuti na istok, ili na jug, ili nastaviti na zapad. Sve dok trčim sudbina je u mojim rukama. Samo ne smijem stati.



Übersetzungen

kukuruz

Mittwoch, 28. September 2005

Tomica Bajsić :: In Kreisen


manchmal kommt es mir vor als lebte ich eine geborgte Zeit
meine Freunde tot verstreut über die Friedhöfe
vom Brett gewischt nicht einer griff das Dreissigste
diese Menschen mit denen ich Brot teilte
in gleichen Bunkern schlief durchs gleiche
Gras lief und gleiche Nacht auf Panzer kletterte und fiel
mit dem Gesicht zur Erde gedrückt durch Kugeln und Granaten
(oh süße, stille Erde, die du unsere Gebete kennst)
ihre Geister kommen nun mit letzten Stimmen:
gibt es noch Saft? fragt einer der angreifend sterben wird
pass auf meinen Bruder auf sagt der Zweite den ein Panzer töten wird
der Dritte versucht sich zu erinnern wer er ist und woher er kommt
während sein Gehirn langsam erlischt (in den Kopf getroffen)
was gibt es dort? fragt der Vierte und umfasst sein Glas gewässerten Rotwein
starrt auf die Berge in denen ihn ein Hinterhalt erwartet
und der Fünfte schweigt aber seine Augen können sagen:
Tod.

zuweilen scheint es mir ich habe die Kette zerbrochen
ich erwache in der Nacht ohne Luft durchs
offene Fenster raunen vierzehn Stockwerke
(aus hölzernen Särgen klettert der Geruch brennenden Fleisches)
Christus der Erlöser ist immer eine frische Wunde in schwarzen Wolken
elektrische Glühwürmchen fliegen und verfluchen und feiern
die Zeit als sich Schweine von Menschen ernährten
da ist ein Haus dort unten das war blau vor hundert Jahren
jetzt hat es kein Dach und seine Fenster sind offene Höhlen
innen eine Ruine aber seltsam bei Nacht lebt es auf
vergessene Balkone füllen sich mit Blumen und Licht
runde schwarze Frauen mit Turbanen lehnen sich an
das rostige Geländer und kleine Echos ihres Gespräches
flüstern dass dreihunderttausend Menschen tot auf diesen Feldern liegen
wo meine Stiefel ohne Sohlen blieben
wo meine Augen im Schlamm des Weltalls ertranken und
mein Herz eine eiserne Kette gelöst vom Anker
pfiff durch die Luft in blinden Kreisen:
ohne Ziel, ohne Ziel.



2




U KRUGOVIMA

kojiput mi se čini da živim posuđeno vrijeme
moji prijatelji mrtvi rasuti po grobljima
izbrisani s ploče nijedan nije dohvatio tridesetu
ti ljudi s kojima sam dijelio kruh
spavao u istim bunkerima hodao kroz istu
travu i noć penjao se na tenkovima i padao
licem u zemlju pritisnut mecima i granatama
(o slatka mirna zemlja koja poznaješ naše molitve)
njihovi duhovi sada dolaze u posljednjim glasovima:
ima li još soka? pita jedan koji će poginuti napadajući
čuvaj mi brata kaže drugi koga će ubiti tenk
treći se pokušava sjetiti tko je i odakle dolazi
dok mu se mozak polako gasi (pogođen je u glavu)
što ima tamo? pita četvrti i steže čašu bevande
pogleda uprtog u brda u kojima ga čeka zasjeda
a peti šuti ali njegove oči mogu reći:
smrt.


katkad mi se čini da sam prekinuo lanac
probudim se u noći bez zraka kroz
otvoreni prozor šumi četrnaest katova
(iz drvenih sanduka penje se miris spaljenog mesa)
Krist Iskupitelj je uvijek svježa rana u crnim oblacima
električne krijesnice jurcaju i proklinju i slave
vrijeme kada su se svinje hranile ljudima
ima dolje jedna kuća koja je prije sto godina bila plava
a sada nema krova i prozori su joj otvorene duplje
iznutra je ruševina ali čudno noću oživi
zaboravljeni balkoni pune se cvijećem i svjetlošću
okrugle crnkinje u turbanima naslanjaju se na
zahrđanu ogradu i mali odjeci njihova razgovora
šapuću da je tristo tisuća ljudi mrtvo na onim poljima
gdje su moje čizme ostale bez đonova
gdje su moje oči potonule u blato svemira a
srce mi je kao željezno uže otkinuto od sidra
prozviždalo kroz zrak u slijepim krugovima:
bez cilja, bez cilja.


Übersetzungen

Samstag, 17. September 2005

Herbstmorgen.

JESENJE JUTRO

Obukoh se.
Prozoru priđoh,
A vani: jesen.
Moj prijatelj uđe u mokrom kaputu
I cijelu mi sobu namiriše kišom.
Ne veli ni: zdravo!
Sjedne.
Zanesen
Izusti: „Jesen“.

Ta riječ je bila tako svježa
Ko naranča na grani
Nakon kiše.


HERBSTMORGEN

Ich ziehe mich an.
Trete ans Fenster,
Als draußen: der Herbst.
Mein Freund kommt herein im nassen Mantel,
Tränkt mir das ganze Zimmer mit Regenduft.
Sagt nicht mal: Hallo!
Setzt sich.
Hingerissen
äußert er: „Herbst“.

Das Wort war so frisch
Wie am Ast die Orange
Nach dem Regen.


[Dobriša Cesarič]


Übersetzungen



orange-petals-1


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