Stigmata

Donnerstag, 7. April 2005

Pusteblume.

Warum aber
denkst du, mein Leben müsse sein wie ein Treiben.
Wir denken den Pfad und beenden ihn
nie
manchmal unter Schmerzen.

Könnstest du nur lassen
und sehen.

Nein?
Wohlan.

Mittwoch, 6. April 2005

Der Brunnen.

Oder: Die tiefe Angelegenheit.

Der Brunnen.
Wenn Du einen verschütteten Brunnen aushebst oder in der Wüste nach Wasser gräbst ist das ebenso. Du gräbst und gräbst - und alles, was Du zuerst herausbeförderst ist Sand und Erde und Schlick und Schlamm. Am Wegesrand stehen die Zweifler, die Materialisten und die Zyniker, betrachten den Schlamm und kommentieren seine Untrinkbarkeit. Hilfe beim Graben wird zu einer Frage steuerlicher Absetzbarkeit. Wenn das Wasser tief liegt, ziehen die Monate durch Deine abgeschürften Hände.
Dies ist ein Speerstoss.

Die tiefe Angelegenheit.
Steht der Brunnen, tief und gepflegt, so findest Du Dich mit Deinem Eimer wieder, ins Dunkle blickend. Du kannst Dein Gesicht nicht im Wasser des Brunnens sehen, keine Widerspiegelung, Dein Flüstern wird zurückgeworfen und raunt keine Bilder. Das Naß ist kühl, ja: kalt.
Dies ist ein Kelch.

Dennoch gräbst Du.
Dies ist ein Pfeil mit einem Widerhaken. Und eine Fackel. Und ein Stern.



Rubrik: Stigmata

Donnerstag, 31. März 2005

Maia

Den Tod meiden ist: Das Leben verschmähen.


[Und wieder der Königsskropion.
edit: (Kurzbeschreibung aus einem Messenger-Dialog) Königsskorpion, Synonym für: Binah, Verstehen, erste Sephira über dam Abyssos, Maia (die See, wird zu Maria mit dem Solaren R im Leib); der Ehefrauenkuss, die Konsequenz des Irdischen in ihrer metaphysichen Bedeutung = Tod]

Mittwoch, 30. März 2005

Take a look at the dark side.

Florida Department of Corrections setzt das neue Staatsgesetz Floridas um, nachdem Inhaftierte von sich aus keinerlei Erlaubnis und somit Möglichkeit haben, Kontakte außerhalb des Vollzuges zu suchen (Brieffreundschaften etc.). Alle Häftlinge aus Florida sind von der write a prisoner Webpage verschwunden.

Die Zahl der Hinrichtungen in den USA nimmt zu. Spitzenreiter ist der Bundesstaat Texas. Ich schrieb lange Zeit einem Insassen "on Death Row" (Todestrakt) in Indiana. Er ist heute 41 Jahre alt - zum Zeitpunkt seiner Inahftierung war er 17. Seine Todesstrafe wurde vorläufig ausgesetzt und die Hoffnung, dass dem so bleibt, ist ein seidener Faden. Derzeit schreiben wir uns nicht. Die seelischen Kräfte und das Geld gingen mir aus. Sich fühlen wie eine Verräterin - er wiederum konnte nicht mehr trennen zwischen Brieffreundschaft und Hoffnung auf Partnerschaft (wie auch - eingesperrt wie ein Tier seit 24 Jahren). Stille seit Februar. Death Row. The Land of the Free. Kloß im Hals. Beim Aufräumen seine Briefe sortiert. "Yes lady, I am afraid". Der Kloß löst sich nicht.

24 Jahre Todestrakt. Bedeutet: 24 Jahre Einzelhaft. Bedeutet: 24 Jahre totale Isolation. "Till you start writing I haven´t seen an attorney for years. Had my last visit June, 2002. Damn, I am afraid, too".
"Thank you for calling attorney".
"Want a woman like you..."

Florida Department of Corrections hat es öffentlich, look:

death row cell

24 Jahre....
Maximum Control Facility
Death Row.


Nachtrag: Die Ohnmacht ist ein Loa mit vielen Augen - und ohne Stimme.

Dienstag, 29. März 2005

Irgendwo.

Auch noch in Knospen das Stumme.
Leise lächelt sichs durch die innen wartende Blüte.
Wer bist Du, so wandelbar, so stet? Nie war Dein Gesicht mir ein bekanntes; wiewohl ich Dich erblickt in jedem Antlitz, jeder Wolke, jedem Baum.
Auf dem Weg zur Post hielt ich inne, eine Wiedenknospe in der Hand, und konnte nicht lassen von diesem Zweig am Wege, der in so Kleinem alles offenbart, was mir Schwere ist, das Zähe. Regen rann an uns herab; mein nasses Haar ward eine Weide bis zur Hüfte, Monate in jedem Zentimeter; ich wünschte mir Geknospe in ihm und Nester, Laub. Und meinen Füssen Wurzeln, den Scheideweg zu überwachsen, ihn ganz klein wuchern mit Zeh und Haar.


[Keines Menschen Fuß mehr.
Keines.]

(2005)

Montag, 28. März 2005

Break.

Max Stirner und der Solipsismus.
Bitter, einhundert Jahre lang nur immer sich selbst und so g a r kein Objekt, das anders denn projeziert wäre. (So müßte es, gäbe es ihn, i h m gehen: Gott. Und nicht bloß einhundert Jahre lang. Erbarmen mit dem Schöpfer: Welch feine Perfidie in solch einem Buchtitel läge.)


(Kommentar von ANH in Rubrik "Netztrash"; das ist ein Thema für sich - darob Thread)

Freitag, 11. März 2005

To be or not to be. Der berauschte Caesar.

Und w e n n die Intention wegfällt... dann haben wir Literatur.

Donnerstag, 10. März 2005

Massenpsychologie

"Die Begriffe „National – Sozialismus“, „NAZI“ oder „Faschist“ werden ganz klar als verbal-emotionaler Sprengstoff eingesetzt. Eine sehr gut getarnte Propaganda-Maschine, von „Staat“ und „Wirtschaft“ aufgebaut, manipuliert uns mit Video und Audio… Die meisten Historiker behandelten die Geschichte des „Dritten Reiches“ nur als gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Phänomen. Sie wussten aber von den „psychologischen Bedürfnissen der Masse“, die Hitler geschickt aus-zu-nutzen verstand.
Wir werden heute mit den gleichen Techniken „manipuliert“… und wir wissen heute im Allgemeinen genau-so-wenig über Massenpsychologie wie damals….! Heute, wie in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, schwebt die westliche Gesellschaft wieder im Niemandsland der Ungewissheit. Wieder ist alles relativ… wieder einmal gibt es keine konkrete Richtung… sondern nur eine nebulöse, zum Selbstzweck gewordene Vorstellung, dass man/frau sich irgendwie durchschlagen und überleben müsse…".

(Aus: „Handbuch für Frequenzjunkies“ J. Heinnicke (Frater D.D.I.E.)

Dienstag, 8. März 2005

panthera leonis

Sol invictus

uh oh

ich könnte verknallt gucken, Sir.
an einem Stück


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