Tee mit Choronzon

Donnerstag, 10. März 2005

TmC 10

(Vision Workings - Logfile 37. Fragment)

(...)

EsIch ist die einzige Stimme im Universum und ich klage mich stumm an ob der Stimmbänder, die ich mir formte aus Staub und Ton und Odem; schreiend in unsagbarer Anstrengung ohne Laut, plötzlich wissend, diese Klage ist nur der Wunsch nach anderen Stimmen. Mit dem Gedanken erschaffe ich sie und sie umwehen mich mit Gerüchten aus trockenen Mündern und sprechen Wahrheit, die Deja-vu ist. Mitten in das Raunen schreie ich die Lästerung gegen die Liebe: Ich liebe Dich! und es bleibt das Flötenspiel in der Dunkelheit.

Diese meine Liebe. Zu schwach, ohne Bersten fließt sie hinein in die Wüste. Panik in den ausgesogenen Augenhöhlen des wahnsinnigen Gottes, Salz in seiner Finsternis aus Sicht.
Ich fühlt nichts außer dieser zu kleinen Liebe, deren Wehen die Wehen einer sterbenden Göttin sind und jedwede Blasphemie meines Ich-bin wird zu Quellen in der Wüste. Ich finde keine Worte, ich findet kein Wort.
Das Geheul von Leben erhebt sich in den kleinen Oasen und ist schönste Blasphemie des Diesseits, der Geruch des ungeborenen Seth und ein Gelächter das anschwillt inmitten dem Klang aufgepeitschter See. Die große Krankheit des Daseins hat mich überfallen, kaum zählbare Formen von Sein und Wissen tragen sie gleich Viren.
Dann schreit der augenlose Gott hasserfüllte Worte in mich-ich hinein und sie bedeuten in alter Sprache:

"Sie ist Yog-Sothoth geworden, das Vehikel für den Flötenspieler der verlorenen Ebenen!"

EsIch sinkt zurück in die Pyramide meines Leibes und IchEs fühlt nichts außer dieser kleinen Liebe, während Mens - monoton und ohne Laut - immer und immer und immer wieder sein Mantram widerholt.

(1997)

TmC 13

War ich es nicht, die die lästerlichen Worte sprach:
"Es werde Licht!" ?

Jesus weint. Er ist mit Allah in den Schlund der Nacht gefallen.

(1997)

Mittwoch, 9. März 2005

TmC 12

postkarte756


Perdurabo

"Traue keinem Licht".
"Ich will".
"Traue keinem Licht".
"Ich will!"
"Traue keinem Licht".
"Ich will glauben".
"Traue keinem Licht".
"Ich will Glauben haben".
Traue keinem Licht".
"Ich will Glauben haben bis ans Ende".
"Traue keinem Licht".
"Ich will Glauben haben bis ans Ende von allem".

(1999)

Dienstag, 8. März 2005

TmC 31

Die Geier kreisen
ein Lebensfaden, karmesinrot
in Händen aus Pergament -

der Ansturm auf die letzte Bastion der Hoffnung.


APO PANTOS KAKODAIMONOS!
Die Stille, die Stille
schlimmer noch als Spott

Wirst Du bei mir sein, Schmetterlingsseele
oder sind deine Flügel für immer verbrannt
als Du zum Phönix flogst
kokett und frivol

Der Regenbogen schnürt mein Herz zu
und die Erzengel weinen auf ihren Thronen
hinter der Schönheit Aphrodites
lauert der Würgegriff der Alten

während der wahnsinnige Gott
Kaskaden voller Leben
auf meinem hohlen Gebein spielt

Tanze mit mir, tanze Sternentocher!
Denn wenn alles verloren ist
bedeckt die Nacht den flackernden Geist.

"Oh mein Herr Adonai
bewahre mich vor diesem Abgrund
und lass meine Seele nicht wanken
im Angesicht des Nichts
aus dem der Geist Dämonen formt..."

Närrin!
An dieser breiten Schlucht
die der Herzfresser bewohnt
würzend seine Speise
mit jedwedem Wort
betet Adonai zu dir

(2002)

TmC 29

Pallazzo del muerte


Eine Honigsüsse sei Gott, Schwaden der Erinnerung
an Orten feuchter Kühle
und des Vergessens

Perlen zählen und in den Essig werfen
der Blick stumpf gleich einem alten Dolch
Mänadenfinger auf alten Harfen
längst verweht, längst vergessen

Nur die Roben schlurfen leise beim Gehen
den Staub nicht aufwirbelnd
der den Sinn bedeckt
Gestalten wie Schatten auf Bäumen
geworfen von kaltem Feuer

Iss Staub, oh Meister
mein stumpfer Dolch schneidet die Lider
von unseren Augen
das Unnennbare sehen
die Seele trunken vor Schwärze

Der Nachtigall Herz geopfert
für Tand und neue Schuhe
Absätze aus Obsidian
durchmessen die Hallen des Namenlosen

Komm, Zeit, alte Schwester
Dunkler Gott an Deinem Busen
lass uns würfeln um diesen kleinen Hauch

(2002)

Montag, 7. März 2005

TmC 6

jo robe01 1

Frater D.D.I.E. im Zeichen des Practicus.
Für mich einfach: Juan

TmC 5

(1995)
Winterblutrotdornaugensicht -- sag gleich Rose

Azagthoth der Flüsterer
raunt ohrlich
Sinn in den Wahn
Rettung in Andersgala-xis
und es hört auf
Wahn im Sinn zu sein
durch den Spiegel.

TmC 4

(1995)

Essenz eines Herbstes.
Yog-Sothoth ißt seine Augen immer wieder aufs Neue. Er zieht sie unter unhörbaren Geräuschen, deren Präsenz mental, aus den Höhlen und kaut sie unter Knirschen, das an trockene Gelantine erinnert. Dann starrt er auf IchDu mit leeren Höhlen und sagt: "Jetzt sehe ich Dich".
Das ist Gesetz. Dort.

TmC 3

(1996)

Es ist unhöflich und führt in eine Sackgasse, den Teepartner Choronzon zu beleidigen - auch wenn er nur ein Kellner ist... siehe dazu "Königsskorpion".
Buddha, Mohammed und Crowley bescheissen beim Doppelkopf.

TmC 2

Eine von unzähligen Möglichkeiten des Versagens in dieser Sache

(oder früher, unreifer und wortgrässlicher Impuls für TmC, 1994)

Die Gedankenketten sind nicht abzustellen. Sie emanieren potenziert aus sich heraus. Zwiebelartig zu immerwährende Spaltung. Was ist schon Sieg? Eine irrsinnige Sehsucht – hinein in den Abgrund, die Taube zerrissen, der Schlange den Kopf zertreten, was ist schon Liebe?


Option 1: What about Hod?

Versammele all Deine Gedanken und lass sie gegeneinander kämpfen, bis sie sich gegenseitig erschlagen.
Falle: Wehe einer bleibt übrig, der alle anderen niedergemacht hat. Der hat dann Blut gerochen – und mit ihm bleibt die Spaltung, die Einheit Kethers zu leugnen. Der definiert Dir dann Dein Universum zurecht und Du zermalmst es, er definiert wieder… Du zermalmst wieder usw. … und wird dabei immer monströser… das Paradoxon muss siegen. Wie, Zitat „Das Gegenteil „großer“ Wahrheiten immer ebenfalls wahr ist“ – vergleiche die Lehre der Einheit der Gegensätze über dem Abyssos.
Fazit: Ausprobiert, mitten in die Falle getappt.

Option 2: What about Netzach?

Du rast, rast so lange, bis jedwede Vorstellungsweg vernichtet ist.
Falle: Tagebucheintrag von jenem Tag (05-07-1994. e.v.): „Doch die ganze Disziplin und Schulung hat dich ja so derartig stark gemacht, dass du immer noch stehst und atmest, das verdammte Herz bumpert im Rausch und nichts ist klarer. Dann suchst du nach dem Löwen, auf dass er dich zermalme, stirbst zigfach Tode in einem Orgasmus. Auf dem Weg zurück wieder Wirrnis, die auftaucht – Chaos nicht zulassen können. Wenn du Pech hast, verläufst du dich dann, wie immer, auf dem Weg zum Europaplatz und heute wäre es arg, denn du musst schneller sein als der verdammte Rüde, der die Meute in deinem Kopf anführt.
Klar verläufst du dich und prompt beißt er dir ins Bein – oder pisst nur dran? – egal, denn in dem Moment kommst du auf die Idee, dass selbst diese Vernichtung der Vorstellungswelten nur von dir selbst erschaffen wurde, eine Illusion neben all den andern, eine neue Täuschung des Affen von Thoth. Da hast du dann deine Hölle und selbst die kannst du nicht ernt nehmen, bist ja so gottverloren ewig, dass der Dreck des Hüllenschaffens an dir klebt, ja sogar in der Kehle bis zum Anschlag – bis du denn noch bei Trost, elendes, törichtes Weib?
Dann fährst du „heim“ – was suchst du da? - und hörst dir von jedem, der dich mitnimmt, das halbe Leben an in einer seltsamen, kalten Ruhe, die sie mit einer ebenfalls seltsamen, sehnsüchtigen Liebe erwidern, während du mit einhundertneunzig Sachen durch die Gegend gefahren wirst von Männern, die alle ein Autotelefon haben – heute ist eben so ein Tag.
Was ist schon Liebe? Du wünschst dir, ja betest um einen Stahl, der scharf genug ist, dir die Klinge durch die Titanentirn zu treiben, so dass sie im Nacken wieder austritt. Oder Cinnamastra, einfach Kopf ab, den elenden Gedankenfabrikanten, Haarträger, Zweifelhorter. Was ist schon Sieg“?
Fazit: Mitgenommen den Kelch, in vollen Zügen.

Option 3: What about Tiphareth?

Iß das. Und trink eine Tasse Tee. (Pelikanblut)


Join the Blue Ribbon Online Free Speech Campaign


Arbeitsnotate
Buch des Monats
Chatlogs
Chronik des laufenden Wahnsinns
Distichen
Expressionen
Ging-tse
Illuminati
Impressionen
Inspirationen
Nada
Netztrash
Notate
Poems
Poetologie
Prometheus
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren