TmC 10

(Vision Workings - Logfile 37. Fragment)

(...)

EsIch ist die einzige Stimme im Universum und ich klage mich stumm an ob der Stimmbänder, die ich mir formte aus Staub und Ton und Odem; schreiend in unsagbarer Anstrengung ohne Laut, plötzlich wissend, diese Klage ist nur der Wunsch nach anderen Stimmen. Mit dem Gedanken erschaffe ich sie und sie umwehen mich mit Gerüchten aus trockenen Mündern und sprechen Wahrheit, die Deja-vu ist. Mitten in das Raunen schreie ich die Lästerung gegen die Liebe: Ich liebe Dich! und es bleibt das Flötenspiel in der Dunkelheit.

Diese meine Liebe. Zu schwach, ohne Bersten fließt sie hinein in die Wüste. Panik in den ausgesogenen Augenhöhlen des wahnsinnigen Gottes, Salz in seiner Finsternis aus Sicht.
Ich fühlt nichts außer dieser zu kleinen Liebe, deren Wehen die Wehen einer sterbenden Göttin sind und jedwede Blasphemie meines Ich-bin wird zu Quellen in der Wüste. Ich finde keine Worte, ich findet kein Wort.
Das Geheul von Leben erhebt sich in den kleinen Oasen und ist schönste Blasphemie des Diesseits, der Geruch des ungeborenen Seth und ein Gelächter das anschwillt inmitten dem Klang aufgepeitschter See. Die große Krankheit des Daseins hat mich überfallen, kaum zählbare Formen von Sein und Wissen tragen sie gleich Viren.
Dann schreit der augenlose Gott hasserfüllte Worte in mich-ich hinein und sie bedeuten in alter Sprache:

"Sie ist Yog-Sothoth geworden, das Vehikel für den Flötenspieler der verlorenen Ebenen!"

EsIch sinkt zurück in die Pyramide meines Leibes und IchEs fühlt nichts außer dieser kleinen Liebe, während Mens - monoton und ohne Laut - immer und immer und immer wieder sein Mantram widerholt.

(1997)

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