Kriminell.


"Verleger sind immer Betrüger"

[Marcel Reich-Ranicki]


Rubrik: The Collective Illusion Project
Malte - 22. Aug, 19:09

und die Autoren immer die Opfer? ;-)

TheSource - 22. Aug, 20:42

Fragen Sie da mich

oder Herrn Ranicki? :-)
V - 22. Aug, 19:22

*grins*
Mir sind da gelegentlich schon ganz andere Ausdrücke gekommen.

guanako - 22. Aug, 19:45

Verleger sind...

...Blutsauger, sobald sie sich nicht selbst vertreiben...
TheSource - 22. Aug, 20:03

Wie kommen Sie

zu dieser radikalen Schlussfolgerung?
Malte - 22. Aug, 20:48

Das Verhältnis Verleger-Autor ist wie eine Liebesbeziehung. Hass und Bewunderung kommen gleichermassen vor... Aber die Autoren wissen um die Bestechlichkeit der Verleger.
TheSource - 22. Aug, 21:03

Das gab es sicher.

Vielleicht gibt es dies auch noch, wenngleich mir kein solcher Fall bekannt ist.
Hass und Bewunderung - starke Emotionen.
Inwieweit Verleger bestechlich sind, bliebe zu fragen - und ob Autoren es nicht ebenfalls sein können.
guanako - 23. Aug, 14:21

Warum implizieren Sie...

...eigentlich die obige Aussage eines 'Kritikers' mit der Überschrift "Kriminell"? Ist das nicht gar etwas gewagt? Ist das Absicht? - Fragen über Fragen... :o)

Literaturbetrieb & Autorenschaft sind wie Feuer & Wasser. Köchelt man die Schreiberzunft etwas auf Sparflamme, lässt sich manchmal ein vortreffliches Süppchen daraus machen. Zuviel Flamme zerstört jedoch sämtliche Vitamine. Und das ist schlicht die tumbe Zerstörung natürlicher Ressourcen. (So kommt mir dieser zu sehr am "Markt" orientierte Literaturbetrieb oftmals vor.)
TheSource - 23. Aug, 19:55

@guanako

Kriminell - da Betrug ein Staftatdelikt ist und Herr Ranicki dies sehr wohl weiß. Ganz nach seiner These, ein guter Kritiker müsse die Kunst der Übertreibung beherrschen (die ich übrigens teile).
Der Literaturbetrieb unterscheidet sich immer weniger von der gesamten "Unterhaltungsindustrie", natürlich wirft dieser Thread implizit die Fragen auf, die Sie oben formulieren. Die Zerstörung der Ressourcen in dem Sinne, wie Sie es ansprechen, war jedoch schon immer ein grundlegendes Phänomen - die genialsten Arbeiten egal welchen Kunstsegmentes wurden überdurchschnittlich häufig von Personen bewerkstelligt, denen es an konventionellen Ressourcen, vor allem ökonomischer Natur, mangelte. "Es ist der Genius", um mit Jolanda aus "Ulmenjahr" zu sprechen, "der brennen will".
albannikolaiherbst - 22. Aug, 20:50

Innungen.

So hart sähe ich das nicht - also außerhalb ihres Kaufmann-Seins; aber das gilt ja dann auch für jeden Bäcker. Aber selbst der v e r s c h e n k t bisweilen Gebäck. (M e i n Bäcker etwa, Hacker, Stahlgarder Straße auf dem Prenzlauer Berg: Was er nicht verkauft hat am Abend, gibt er unentgeltlich in Waisenheime weg.)

TheSource - 22. Aug, 20:52

Außerhalb des Kaufmann-Seins....

... impliziert dies, alle Kaufleute sind Betrüger?
albannikolaiherbst - 22. Aug, 20:56

Upps, zu schnell formuliert.

Ich sähe das nicht so außerhalb des Bereiches,in dem sie Kaufmann sind. Außerhalb dieses Bereiches ist auch ein sonstiger Kaufmann kein Betrüger. S o rum. Grinst.
V - 22. Aug, 22:01

Vielleicht zu pauschal. Niemand verschenkt etwas gänzlich, weder Autor noch Verleger.

TheSource - 22. Aug, 22:11

Bei jedem Kommentar entstehen in mir

nur immer neue Fragen. Dem ist so und stellt keineswegs ein stilistisches oder didaktisches Mittel bez. dieses Threads dar. Auch hier: Niemand verschenkt etwas gänzlich....
Wie kommt es zu dieser Aussage?
V - 22. Aug, 22:35

In meinen Augen ganz klar ein zusammenfassender Schluss aus den zu diesem Thema angeschnittenen Gedankenkreisen. Weniger Didaktik - mehr Synthese.
albannikolaiherbst - 22. Aug, 22:41

Schrieb ich "gänzlich"? Nein, tat ich nicht.

Ich schrieb: 'Mein' Bäcker Hacker verschenkt, was abends noch übrig ist.Und darin ist er konsequent. Ich kam eine Minute nach Geschäftsschluß noch hineingehetzt und wollte eine Streuselschnecke.Es gab sie. Er hätte sie mir verkaufen können. Aber sagte: "Tut mir leid, die ist jetzt wirklich für die armen Kinder." Es war eine R e g e l, die er aufgestellt hatte, rein für sich, und der folgte er.

Wie fang ich nach der Regel an?
Du stellst sie selbst und folgst ihr dann.
Hans Sachs in Wagners Meistersingern.
TheSource - 22. Aug, 22:47

@ V

Gut. Dann ganz undidaktisch: Was lässt Sie zu dem Schluss kommen, niemand verschenke irgendetwas gänzlich? Was stützt dieses Postulat, außer der Behauptung, es sei ein zusammenfassender Schluss? *schmunzelt
V - 22. Aug, 22:59

Meine persönliche Erfahrung mit Verlegern.
:-)
TheSource - 22. Aug, 23:08

*lacht

Sagen Sie das doch gleich.
(Und: Wie subjektiv ;-) )
V - 22. Aug, 23:27

Ja, ich dachte, ich bringe mal ne empirische Komponente ins Spiel. Das klärt ja meist die Spekulationen auf. Ganz im Sinne der Objektivität.

;-)
neo-bazi - 23. Aug, 12:40

Weitgereister Maurergeselle

zitiert aus seiner 'Bibel' :

Der Unterschied zwischen einem Pferd und einem Autor besteht darin, dass das Pferd die Sprache der Pferdehändler nicht versteht. (Max Frisch)

Es ist leichter, mit Jesus über die Wogen zu wandeln als mit einem Verleger durchs Leben. (Friedrich Hebbel)

All dem Packzeug widme und gelobe ich immer größerne Hass. (Goethe)

Alle Verleger sind Schufte! Ich habe noch keinen halbwegs anständigen kennengelernt. (Arno Schmidt)

Ganz so unrecht scheint er nicht zu haben, der Marcel ...

Trackback URL:
https://snafu.twoday.net/stories/918341/modTrackback



Join the Blue Ribbon Online Free Speech Campaign


Arbeitsnotate
Buch des Monats
Chatlogs
Chronik des laufenden Wahnsinns
Distichen
Expressionen
Ging-tse
Illuminati
Impressionen
Inspirationen
Nada
Netztrash
Notate
Poems
Poetologie
Prometheus
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren