Ich lerne schnell, da spüre ich, das etwas grauenvoll mutiert -
Mit Judiths Geist kommst du zu mir geschlichen -
Das Blut spritzt hoch, da mir wie Holofernes es passiert -
Das nehm´ ich an, es wird nicht ausgewichen!
Gewarnt hat mich des Sehers Blick am Rand der dunkelgrünen Nacht.
Die Krone sitzt noch fest auf meinem Haupt -
Erwarte ich doch viel - der Krieg hat Sklaven mir gebracht
Doch Sklaven sind ganz anders als Mann glaubt
Ein hartes Herz, devot, der Blick schleimig und gesenkt -
Ein Becher Gift wird kunstvoll dargebracht
Ein andrer trinkt, er röchelt, stribt - nur schent, dass er im Tode gleicht
Dem alten Körper hier in blutbefleckter Nacht
Ein Fingernagel bricht, ganz weiß sind meine angespannten Knöchel
Der Liebe Lust und auch der Rache Schrei
Entflammt das Schwert - ein Hieb und dann ein inniges Geröchel -
Der Torso kopflos - Kommst du heute Nacht vorbei?
Die Sklaven sollen dienen - doch entschwindet einer nach dem andern -
So viele abgetrennte Häupter liegen dort im Sand -
Wenn wir verliebt den Wüstenwind erspürn und zur Oase wandern
Dann küsst der Tod mir zärtlich meine Hand
Das Bett - gefüllt mit warmen Sand - hab ich den Deinen einst gestohlen -
Die Liebe findet auf dem Schlachtfeld statt -
Wie such´ ich Frieden - doch ich habe immer Krieg befohlen....
In deinen Armen hab ich alles satt!
Vertrau ich dir? Nein, schöne Königin - ich glaub´ ich lieb dich bloß -
Dein Lächeln ist wie das des Grafen -
Doch zitternd kuschle ich mich in den nassen, süßen Schoß -
Die letzten Sklaven wachen - ich will mit dir schlafen
Gethsemane ist düster - Souchos leckt die Haut mit heißem Zungnschlag
Nicht Judas - nein, er liebte seinen Herrn -
Das Eisen spiegelt sich in deinen Augen an meinem allerletzten Tag
Der Kopf ist ab - Dort droben blitzt ein Stern
[From the Illusion Project. The late Frater Odhinn. 1995]
I remember.
The Collective Illusion Project