Interpretation.



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STIGMA
(Interpretation von B.A.)


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tamrit - 5. Aug, 10:50

Eigenartig

Ich ueberlege schon ein Weilchen, was diese Hand zwischen ihren Fingern haelt... es sieht mir nicht nach einem von Menschenhand gefertigten Gefaess aus, eher wie eine von allerlei Ablagerungen verdickte Haelfte einer ... Nuss? Oder die Schale eines Meerestiers? Und innendrin, ist das eine Muschelperle? Oder ein ausgefallener Zahn, der hier fuer ein Ritual in dieser Schale liegt?
Es wirkt raetselhaft, sogar ein wenig unheimlich. Waere dankbar fuer die Loesung dieses Raetsels... gruesst freundlich tamrit

TheSource - 5. Aug, 20:52

Das ist das

Stigma einer japanischen Kaktus-Blütenart nach dem Trocknen.
Hier sehen Sie eine Blüte dieser Spezies im grade geschnittenen Zustand (das Stigma ist enthalten in dem stacheligen Korpus über dem Stengel):

cut-backside

[Das Weiße in der Mitte ist der Versorgungskanal - oder wie immer das auch botanisch heißt. Typisch für Kakteengewächse ist er sehr ausgeprägt]

tamrit - 5. Aug, 23:55

Oh ja,

jetzt sehe ich es. Und weiss auch gleich, woran es mich die ganze Zeit erinnert hat, ohne dass ich es haette in Worte fassen koennen: an das Innere einer Mohnkapsel.
Merci beaucoup.

PS: Meine Grossmutter war hingebungsvolle Kakteenzuechterin und sehr stolz darauf, dass ihr stachliger Garten immerzu am Bluehen war. Besonders schoen die Blueten der Koenigin der Nacht, einer Kakteenart, deren Blueten (so sie sich dazu entschliesst zu bluehen, was man nicht steuern kann, nach Jahren des Wachsens manchmal erst) sich Abends oeffnen, nach Sonnenuntergang, dann einige Stunden in aller Pracht stehen und betoerend duften, um dann am Morgen muede und schon angetrocknet vom Bluetenstiel zu haengen.


TheSource - 6. Aug, 00:59

Das ist wunderschön.

Ich wüsste gern, wie diese Blüte duftet. Einfach für eine unmittelbarere Wahrnehmung. Die visuelle erzeugte vor der Begrifflichkeit "wunderschön" zwei Gedanken: Seth. Blühend.
Und dann die Sehnsucht nach dem Duft :-)
tamrit - 6. Aug, 01:14

Sie duftet nach...

chhhhhhhh, ich muss in die Erinnerung hineinatmen und daraus etwas mit Worten formen, das dem vielleicht annaehernd gleich kommt. Annaehernd. Denn schon im Erinnern naehere ich mein Gesicht dieser Bluete und atme tief ein, in dieser Naehe verschwimmt die Schoenheit der Bluete und Weisses schiesst in die Stirn, legt sich auf die Wimpern und Brauen, fliesst ueber die Wangen und sammelt sich im Schluesselbein... suess, aber auch scharf, Suedfruechten aehnlich, aber ohne deren Zuckrigkeit, eher eine melodioese Suesse, ein Duft, den man in dieser Naehe nur beim ersten tiefen Einatmen wirklich "riechen" kann, schon der naechste Atemzug ist noch so sehr von den Eindruecken des ersten ueberwaeltigt, dass sich die Sinne einer erneuten Ueberwaeltigung sperren und noch weiter auf diesen Wellen suesser Betaeubung getragen werden wollen...
Sie sehen, ich bin nicht faehig, dies einigermassen konkret wiederzugeben, Sie muessen mir verzeihen. Aber was fuer eine schoene Idee, sich der Beschreibung von Dueften zu widmen, dass deren Verschiedenartigkeit sozusagen ueber das Wort in die Nase dringt...

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