Orang Utan.

An das Verkennen gewöhnt man sich.
An die Lügen nie.


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Rubrik: Stigmata
parallalie - 11. Okt, 18:29

ich komm' nicht ganz klar mir dem unterschied zwischen Verkennen und Lügen, die mir auf zwei unterschiedlichen ebenen zu liegen (lügen?) scheinen:
verkennen - das wahre leugnen, weil man es nicht sieht
lügen - das wahre leugnen, weil man es sieht

dilemma...

TheSource - 11. Okt, 18:33

Letzteres,

sic: das Lügen, ist eine Schutzbehauptung wider besseren Wissens:
Die Vorsätzlichkeit. Das Verkennen allein hat diese Dimension nicht: Man ahndet dem Blinden seine Blindheit nicht.

parallalie - 11. Okt, 18:47

mich stört "wider besseren wissens" : man kann auch wissen, daß es besser ist, die wahrheit nicht zu sagen
der blinde indes sieht nicht, aber er verkennt nicht das, was er dennoch wahrnimmt
es geht nicht nur um das sehen
TheSource - 11. Okt, 20:34

Bei der obigen Aussage

ging es mir schon darum. Nicht um das Wissen der Lüge als bessere Variante oder die Alternative des Schweigens, sondern die willentliche Lüge, die bewußt verleumderisch eingesetzt wird - w i d e r besseren Wissens.
TheSource - 12. Okt, 20:46

Das ist alles richtig,

aber geht an der Intention des Threads vorbei.
Es bleibt natürlich immer die philosophische Frage, deren Quelle Lao-tse öffnete mit:"Wer nicht genug vertraut, dem ist man nicht treu". Aber eben d a s ist nicht gemeint.
parallalie - 12. Okt, 21:15

auch wenn's den orang utans nicht gerecht wird: immerhin war's den denkanstoß wert...
parallalie - 11. Okt, 21:08

was die orang utans betrifft, habe ich es schon verstanden. aber die aussage geht darüber hinaus. sich an das verkennen gewöhnen, hieße, das ohnehin vorhandene nichtwissen akzeptieren, ohne dagegen auch nur das geringste tun zu wollen. insofern ist nicht mal von gewöhnen die rede, sondern von geistiger faul- und trägheit. dinge, die der lüge nicht eigen sind. so oder so. im guten wie im bösen. also recht schillernde facetten, die über den orang utan hinausgehen.
wäre auch wieder interessant zu ergründen, weshalb ich mich gerade hieran festhake... (was allerdings dem thema gar nicht mehr gerecht wird: es sei denn, ich wollte mich selbst als "waldmenschen" (was "orang utan" - wenn ich mich recht entsinne - übersetzt heißt) betrachten und somit patenschaft für meine 800 quadratmeter beantragen (immerhin 2400 euro)).

TheSource - 11. Okt, 21:33

Orang Utan - eine andere Sache.

Bestimmend für die gewählte Facette war der Vorsatz in der Lüge.
Es ist ganz simpel gemeint, kann aber selbstverständlich vertieft werden - dann aber müsste ich obige Aussage auch an die dann gegebene Komplexität anpassen. Simpel aber bleibt es bei: Man gewöhnt sich daran, dass die Menschen (einen) verkennen, nicht verstehen, mißverstehen. An das Mobbing (die vorsätzliche Lüge) jedoch gewöhnt man sich nie - denn das wäre wiederum Trägheit. Trägheit ist jedoch im obigen Zusammenhang keine Größe - man wird schlicht nachsichtig gegenüber den Mißverstehenden.
parallalie - 12. Okt, 20:41

also eine verlagerung ins passive: verkannt werden… belogen werden... wenn ich aber selber verkenne, dann fällt der faktor gewöhnung fort und ich bin selber schuld (und gar nicht „wider besseren wissens“), lüge ich selbst, dann tu ich es hoffentlich zu einem guten zweck, wenngleich mit vorsatz. lügen ist zuweilen auch ein verschweigen, so wie verkennen zuweilen ein nicht hören, ein nicht sehen wollen ist... die drei affen: nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen

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