Des Pudels Kern

Pinters Nobelpreisrede.
Lesen Sie sie. Und freuen Sie sich mit mir.
hrvat (Gast) - 8. Dez, 22:28

auf english gelesen habe. hah! wie gut man kann bringen gotovina vor internationale gericht!?? evropa wie in unsere krieg alte hund ohne zahn!
bush weiter kann folter irak häftling weiter ohne einer macht mund auf.
und ferien gast gotovina tema kann gehen usa urlaub!

Penta - 9. Dez, 07:48

Blick nach vorm im Zorn!

Habe gerade in der NZZ nach einem passenden Artikel gesucht und wurde NICHT fündig! Da war ich platt. Die NZZ ist nämlich für mich eine der tiefgründigsten und themenreichsten Tageszeitungen von internationalem Zuschnitt.
Kein Artikel über seinen Nobelpreis? Unglaublich. Vielleicht liegt es an meinen mangelhaften Fähigkeiten, deren Suchfunktion zu nutzen. Aber ausgerechnet bei der FAZ - ich schäme mich, mein Interese an diesem Blatt zu bekennen - finden sich drei Artikel.

Es beginnt am 25. 11. mit der Notiz, dass P. zu krank ist, um seinen N.-Preis persönlich entgegen zu nehmen.

http://www.faz.net/s/RubF7538E273FAA4006925CC36BB8AFE338/Doc~E2197F9E6247C48DB907AD1C71130B275~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Aber richtig nett wurden die Artikel erst gestern. :-)

http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~ECDC36E579A364391A9026EF2ABDD5489~ATpl~Ecommon~Scontent.htm

"Der schwer krebskranke Dramatiker saß im Rollstuhl, in eine Wolldecke gehüllt, aber seine Stimme, so schildern es Beobachter, war kaum weniger kraftvoll als seine Worte. Pinter, der selbst oft auf der Bühne gestanden hat, gilt als ausgezeichneter Schauspieler. In Stockholm hat er sich verschafft, was man in Theaterkreisen als effektvollen Abgang bezeichnet. Denn von einem Abgang muß man reden, weil Pinter seine Rede erkennbar als Vermächtnis angelegt hat."

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E67F51A4E9ECE4B2085A77DC54DDF94EE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

"Zumindest in diesem Saal war Pinters Überzeugung, der zufolge die Vereinigten Staaten und Großbritannien von „Massenmördern und Kriegsverbrechern” geführt werden, offenbar mehrheitsfähig."

:-D Na also!

"Was er in seinen Stücken so oft zelebriert hat, hält er in der Wirklichkeit nicht aus: daß die Dinge ungemischt nicht zu haben sind. Die Aufgabe, so hat er 1958 geschrieben, bestehe darin, nach der Wahrheit zu suchen. Heute glaubt er längst, er habe sie gefunden."

Vielleicht schreibt Hubert Spiegel das zurecht. Für mich liegt der Wert des Lebens mehr im Zorn eines gealterten Dichters, als in frühseniler "Altersweisheit", die in Wirklichkeit eher indifferente Zurückhaltung ohne dritte Zähne sein wird. Yeats (Nobelp. 1923) gab die Rolle des zornigen alten Dichters erfolgreich vor seinem Nobelpreis. Ich nehme sie ihm ab.

Exkurs - 10. Dez, 13:19

Diese Rede hat mich sehr betroffen gemacht.

Wohl gerade deswegen, weil ich mich dabei ertappte, oftmals nicht genügend über einige Zusammenhänge wie bspw. in der Sache mit den Contras zu wissen. Ich fiel damit in genau diese gewollte Unwissenheit und liess mich in das bequeme Kissen zurückfallen. Mir ist dennoch klar, Bush ist nicht nur ein Kriegshetzer und Verbrecher und verantwortlich für ungezählte Tote. Es geht ihm nicht nur um die Durchsetzung militärischer Interessen (hier: im Mittleren Osten) mit "Full spectrum dominance", sondern ebenso massiv auch um ökonomische, das zeigt das Verhalten der Amerikaner bei der Klimaschutzkonferenz in Montreal. Bush ist der Meinung, das Kyoto-Protokoll würde "der amerikanischen Wirtschaft schaden". Dem widerspricht sogar sein Amtsvorgänger Bill Clinton. http://www.n-tv.de/611696.html

Hier wird aus ökonomischen Interessen eine Bemühung unterlaufen, unseren Globus für unsere Kinder zu erhalten und das sehe ich als Verbrechen an der gesamten Weltbevölkerung.

„Gott ist gut. Gott ist groß. Gott ist gut. Mein Gott ist gut. Bin Ladens Gott ist böse. Er ist ein böser Gott. Saddams Gott war böse, wenn er einen gehabt hätte. Er war ein Barbar. Wir sind keine Barbaren. Wir hacken Menschen nicht den Kopf ab. Wir glauben an die Freiheit. So wie Gott. Ich bin kein Barbar. Ich bin der demokratisch gewählte Anführer einer freiheitsliebenden Demokratie. Wir sind eine barmherzige Gesellschaft. Wir gewähren einen barmherzigen Tod auf dem elektrischen Stuhl und durch barmherzige Todesspritzen. Wir sind eine große Nation. Ich bin kein Diktator. Er ist einer. Ich bin kein Barbar. Er ist einer. Und er auch. Die alle da. Ich besitze moralische Autorität. Seht ihr diese Faust? Das ist meine moralische Autorität. Und vergesst das bloß nicht.“

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