Sensemann.

Scherben zermalmen
mit der Faust auf dem Tisch
Balkan. Zorn. Blut.
Im Takt der beschissenen befremdlichen Uhr.
Noch so ein Erbstück.


[edit: 30.03.2005 - mit DANK an Anne-Sophie]

[edit: 09.04.2005
Unrund kam es mir vor. Telefonat mit Eigner: Da wurde es rund
Slawisch zu Slawisch. Meinen Dank.]



Rubrik: Poems
anne-sophie - 30. Mär, 21:43

Sensenmann

Balkanzornrhythmus.
Sorry, will ja nicht pingelig sein. Aber gerade dieses erzeugt bei mir leises Fußnagelhochrollen. ;)

TheSource - 30. Mär, 21:49

Sandmann.

Ja, das Deutsche verkommt mehr und mehr zum Bindestrichvokabular.
Wir landen bald bei Butter-Brot und Tisch-Decke. Bei Käse-Stulle sind wir schon.
Und wie es selbst schon sagt: es ist beschis-sen. Affekt-tiert.

P.S.: Wenn Sie darauf bestehen, überarbeite ich es.
anne-sophie - 30. Mär, 21:52

?

Wie meinen? Beim Sensemann fehlt das "n" und beim Rhythmus das "h". Von wegen Bindestrichvokabular. Mehr nicht. Aber ich bin ja auch schon wieder ruhig.

PS: Oh. Missverstanden. OK, last visit of this kind. Ich bestehe auf gar nichts.
TheSource - 30. Mär, 21:57

Tatsächlich

Das h fehlt!, das n in Sensenmann war beabsichtigt, aber ist irreführend
Außerdem ist Balkanzornrhythmus schlecht. Sauschlecht.
Ohne das Beladen ist das besser. Vielen Dank *lächelt.

P.S.: Sie sollten darauf bestehen *lacht
P.P.S.: ad P.S.: Lassen Sie mir bloß keine Stümpereien durchgehen - ich bestehe darauf
anne-sophie - 30. Mär, 22:02

Ob ich darauf bestehe, kommt ganz und gar auf Sie an... sag ich mal so lächelnderweise. Nein gar nicht. Also ich bestehe nur bedingt darauf.
Aber der Balkanzornrhythmus ist so schlecht nicht. Allerdings etwas wuchtig. Die drei sind so überdimensional: Balkan Zorn Rhythmus.

PS: Außerdem leide ich wohl heute unter Halluzinationen. Ich dachte, es wäre bereits verbessert worden... dann doch nicht.

PS aller Psse: Wie Sie wünschen. Aber beschweren Sie sich dann nicht.
TheSource - 30. Mär, 22:07

N und H

Das N war zuviel, da stand, wie sie oben richtig bemerkten:
SenseNmann. Und das H fehlte.
Es i s t zu wuchtig, zu überladen - und darum ist es schlecht.
siehe P.P.S.: Bestehen Sie, bestehen Sie - das macht mir Freude.
anne-sophie - 30. Mär, 22:10

Nein umgekehrt. Das N vom Sensemann fehlte erst, dann war es da, dann nicht. Aber da rechts unten auch ein Wiesel vorbeihuschte, kann ich heute für gar nichts mehr die Hand ins Feuer legen.
Also dann auf weitere freudige Rencontres.
TheSource - 30. Mär, 22:13

Bestehen.

Der Sinn eines solchen Blogs ist ja das Feedback. Es liest sich auch ohne das übervolle
Balkan
Zorn
Blut
viel homogener. Vielleicht wäre ich da selbst drauf gekommen - irgendwann. Oder auch nicht. Und hätte mich geärgert, dass es sich so "unrund" liest und anfühlt. Sich zu beschweren wäre der Intention eines Litblogs völlig konträr, im wahrsten Sinne des Wortes: sich beschwerend statt die Leichtigkeit schätzend, die das Feedback bringt.
Erleichternd.
anne-sophie - 30. Mär, 22:17

Da haben Sie natürlich recht. Aber man weiß ja auch nicht, was gewünscht wird, oder auch nicht. Es gibt die nicht so leichtherzigen Zeitgenossen, die das nicht so sehen wie Sie.

Allerdings möchte ich anmerken, dass mit dem Balkan (abgesehen von Zorn und Blut und Rhythmus) eine ganze Bildfläche verschwindet und allein der Sense(n)mann bleibt. Aber manches Bild benötigt man als Stütze, um dann bei etwas ganz anderem zu landen.


PS. Schwerer werden. Leichter sein. Celan
Womit wir wieder bei der Sprache wären.
TheSource - 30. Mär, 22:22

Das Bild

verschwindet in der Tat. Erbstück bezog sich auf Genom und Uhr.
Man könnte eventuell mit den "Bausteinen" selbst arbeiten.
Also: Balkan. Zorn. Blut.

Liest sich dann wie folgt:

Sensemann.
Scherben zermalmen
mit der Faust auf dem Tisch
Balkan. Zorn. Blut.
in Takt der beschissenen Uhr.
Noch so ein Erbstück.
TheSource - 30. Mär, 22:26

Celan

und seine eigenwillig schönen Kompositionen mochte ich schon immer.
Babel.... das ist der Kernpunkt der ganzen Sache mit der Sprache - und somit auch jedweden Schreibens.
anne-sophie - 30. Mär, 22:26

Oh ja. So klingt es in der Tat gleich ganz anders. Und mit den Punkten als Trennungsmittel fängt die Uhr an zu ticken. Nicht nur irgendeine Uhr, das Erbstück nämlich. Und es klingt wie ein Metronom, es schlägt förmlich.

Man könnte es auch noch salopper machen, indem man nur

dieses Erbstück

schreibt. Klingt so nach Miststück, aber ich fürchte, das liegt nicht im Sinne des Gedichts, oder?
TheSource - 30. Mär, 22:33

Dieses Erbstück

scheint mir zu schwach.
"Noch so ein" impliziert die Anhäufung der Erbstücke, die da sind:
Balkan, Zorn, Blut, Uhr, (Rhythmus).
anne-sophie - 30. Mär, 22:38

Stimmt.

allerdings würde ich "im" Takt formulieren. Den Rhythmus nicht mehr mit hineinnehmen. Der ist damit schon da. Aber Sie setzen ihn ja sowieso in Klammern.
TheSource - 30. Mär, 22:41

Im Takt

ist ein elegantes, wenngleich vielleicht etwas abgedroschenes Entrée für die Uhr. Die muß mit rein. Spontan fiele mir ein:
Zum Klopfen der Uhr.... aber irgendwie holpert das.
anne-sophie - 30. Mär, 22:44

in Takt

ist ja nicht falsch. Hm, abgedroschen habe ich das noch nie gesehen, aber wenn Sie meinen. Jedenfalls würde alles andere diesen Rhythmus zerstören und verwässern. Höchstens noch "tickt die beschissene Uhr", aber da hätte man dasselbe Problem wie mit "dieses Erbstück". Neinnein, ist schon gut so.
TheSource - 30. Mär, 22:47

Dto.

Habe hochgescrollt: Im Takt steht auch drin.
Hiermit erklärt es sich selbt geboren (dazu muss ich morgen was schreiben zum sich selbst gebären, als Geboren erklären): CinCin.

Nachtrag: Habe auch einen Wiesel, da steht ja IN und nicht IM
Exkurs - 30. Mär, 22:50

"zum Takt der beschissenen Uhr" ... würde nach meiner Meinung auch gut passen
anne-sophie - 30. Mär, 22:52

CinCin. Wenn Sie das "i" bitte noch groß machen, denn die Vorzeile endet mit einem Punkt.
anne-sophie - 30. Mär, 22:54

zum Takt hebelt aber den Klang von In Takt völlig aus. Das impliziert auch "Intakt", was gut zur Uhr und dem Rhythmus passt.
anne-sophie - 30. Mär, 22:55

Und ewig huschen die Wiesel. Hoffentlich nicht in diesem Thread.... :)
TheSource - 30. Mär, 22:57

Zum Takt

ist näher. Das springt an. In Takt wäre schön und passte vorher, wäre aber grammatikalisch falsch auch wenn intakt impliziert war. Da babelt es dann formal, das Problem.

Zum Takt... zum Takt..... das Zum lasse ich mal gären bis morgen, vielen Dank *lächelt.
(Vielleicht: In Takten oder zu Takten der Uhr - wild. CinCin)
Exkurs - 30. Mär, 22:57

"intakt" passt aber nicht zu den Scherben und soll es wohl auch nicht
anne-sophie - 30. Mär, 23:04

Na denn... ich grüße. In mir babelt es in und um. Mehrere Wiesel. Eine Uhr. Das Wiesel grüßt an der Uhr vorbei und verschwindet in der Wand. Zeit für das Zeitliche, nicht etwa zu segnen, sondern zu beugen in Zeitiges. Vielleicht heute ja einmal. Gute Nacht, Mesdames et Monsieurs.
Exkurs - 30. Mär, 22:29

Ein Feedback verfassen, wie es gewünscht ist? Das wäre wahrlich konträr...

anne-sophie - 30. Mär, 22:31

nicht wie es gewünscht wird, sondern ob
TheSource - 30. Mär, 22:32

Wie gewünscht

geht schwer bis gar nicht. Der Text allein weiß, was er wünscht; ad demonstrandum bewies er es heute.

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