Fahrenheit
Sie war zu groß geworden oder die Badewanne zu klein. Im Schneidersitz verschob sie ihre Position und blickte nun den Wasserhahn an. Dahinter Kacheln in klebrigem Grün. Keine Kalkflecken, das Wasser immer noch weich aus den kalkarmen Hügeln. Sobald sie das Wasser aufdreht, wird ihre Haut davonschwimmen, danach die Muskeln, Sehnen, das Fleisch wird abwärts rauschen, leise eingesogen von den Rohren, unterirdisch geleitet zu großen Pumpen, umgewälzt, geklärt. Zuletzt das Skelett das abfließende Wasser aufschäumen, große, kalkige Blasen bilden, nach unten sacken und abfließen. Ihre Hand auf der Armatur, blau hervortretendes Pulsieren, ein letztes Aufbäumen aller Atrappen in ihrer Porzellanblässe, darunter jede Sehne eine Lüge.
Arbeitsnotate
Arbeitsnotate
TheSource - 15. Nov, 10:34
Wieso zerrt's den Geist herab und peinigt ihn?
Dennoch, eine kräftige, gute Szene. Ich würde sie nur aktivischer, als tatsächliches Geschehen, erzählen - und auf Geist und Wahnsinn verzichten; denn es ist ja der Geist, der die Szene aufnimmt; er muß nicht angerufen werden und auch nicht der Wahnsinn, der sich in ihm, liest er, ohnedies herstellt.
Der Körper
Danke. Ich überarbeite es.