Ayin
Kain, der Erste, noch trunken von den Früchten d e s Baumes, erstieg einen Berg und sang den 72fachen Namen Gottes über das Land, mitten in den Donner.
Da erschien ihm der Demiurg, zitternd: "Warum hast Du dies getan? Warum hast Du mich getötet?"
Und Kain sprach: "Ich, der ich von Deinem Blute bin, bin wie Du: Ich mache alle Dinge neu".
[Geschrieben in Ulmen von Lilith]
[Promtheus I, The Lilith Files by Source, 2005]
Da erschien ihm der Demiurg, zitternd: "Warum hast Du dies getan? Warum hast Du mich getötet?"
Und Kain sprach: "Ich, der ich von Deinem Blute bin, bin wie Du: Ich mache alle Dinge neu".
[Geschrieben in Ulmen von Lilith]
[Promtheus I, The Lilith Files by Source, 2005]
TheSource - 16. Okt, 16:17
Fast ein Midrasch...!
wo immer "Ulmen" gewesen ist (Ulm?), dein Text ist für mich seeeeehr beeindruckend.
Hoffentlich schriebst du noch mehr Kainlegenden. Falls ja, solltest du sie unbedingt veröffentlichen. Früher gab es einmal eine "Edition Argo - Weisheit im Abendland", die gnostische Texte der Antike bis zur Gegenwart veröffentlichte und damit "authentische Gnosis" bis in unsere Zeit sichtbar machte.
Das "Promtheus I, The Lilith Files by Source, 2005" lässt mich hoffen, diese Texte wurden wenigstens gesammelt. Ist "Lilith" nicht nur ein Nick der Seitenbetreiberin?
Etwas seltsam ist die Wendung mit dem Töten des Demiurgen. Gibt es irgendwo einen textlichen Hinweis, der "Bei Anrufung Mord! (*g)" nahelegt?
Die abschließende Kainreplik "Ich mache alle Dinge neu" ist bester O-Ton Johannisoffenbarung (21,5b). Absichtlich, oder unbemerkt?
Gruß
Penta
@Dieter (Penta)
Ergo ist es sozusagen ein "Nick" der Seitenbetreiberin - ich dachte eigentlich, dass es klar ist: Die Kainslegenden sind die Lilith Files, Autorin: Source. Egal:
Es mag natürlich sein, dass Lilith, j e n e Lilith, mir die Feder führte, aber das ist im Grunde irrelelvant. Ich werde sicherlich noch mehr zum Kainthema schreiben, allerdings muss ich Dir sagen, dass mir die Gnosis momentan ein wenig leid ist, was das Äußere, das Äußern, angeht. Oder um ihren Kernpunkt hervorzuzerren: Es ist so heilig - und ich so weibisch; im Innern kommts aufs Gleiche heraus.
Die Stille reift es zu anderer Dimension.
Was den textlichen Hinweis angeht, nach dem Du fragst: Nicht direkt. Aber es gibt Passagen im Alten Testament, in denen behauptet wird, wer auch immer "den 72-fältigen Namen Gottes" richtig intonieren könne bzw. falls dies jemals geschehe, würde die Schöpfung vernichtet.
Zur Apokalypse: Olle Petze. Absicht ;-)
Isaac Luria?
Steht im babylonischen Talmud. Soll ich nachsehn?
Die Grundidee deines Textes ähnelt der lurianischen "Zerstörung der Gefäße", die in den 60er Jahren in Deutschland eine seltsame Rénaissance erlebte in Gestalt der "Gott-ist-tot-Theologie" (Crowley verwendete ziemlich viel Luria wie die meisten nichtjüdischen Kabbalisten.). War eine Modeströmung, die bedauerlicherweise nicht lange anhielt. Empfinde den Grundansatz eines Gottes, der sich selbst auflöst (ver-nichtet), damit Leben entsteht wie eine ziemlich abgehobene Form des Mysteriengedankens. Diese Form hat was.
"Zur Apokalypse: Olle Petze." Sorry. :-D
"Oder um ihren Kernpunkt hervorzuzerren: Es ist so heilig - und ich so weibisch; im Innern kommts aufs Gleiche heraus."
Das musst du mir einmal privat erklären. Kenne zwar auch "frauenfeindliche" gnostische Texte, die aber reichlich aufgewogen werden mit Maria Magdala-Offenbarungstexten u.v.m.. Kapiere nicht, worauf du bei dir hinauswillst?
Klingt wie ein Komplex.
@Dieter (Penta)
Mir aber geht es derzeit um genau d a s: Das simple Sein.