Montag, 9. Januar 2006

Loa

Ich breche die Sekundenzeiger, ihre Schwere ist mir unerträglich. Die Minutenzeiger tanzen den Reigen mit dem Später hinter der Biegung, schon vom Nebel verwischt, der in die Häuser kriecht. In Stundenzeigerintervallen will ich atmen und selbst das: kaum zu ertragen. Mir erschien es wie ein Augenblick, nun sagen sie, zehn Jahre seien vergangen, die ich nicht auffinden kann. Gestohlen von spitzen Fingern eines Diebes, der in meinen Lungen haust inmitten einer Klaviatur aus geballter Zeit, vom Spiegel zurückgeworfen, tatsächlich: Zehn Jahre. Spuren.
Morgen werde ich die Mondsichel auf die Zunge legen und auf solchem Amboß ein neues Weib in diese Haut treiben, die ich die meine nenne; einen neuen Geist, genährt von Wind, unter die Nägel gehetzt vom letzten Ausatemen der Ansammlung, welche Ich genannt wird - und ohne dass es anfänglich irgendjemand bemerkt, wird eine andere Person ihnen von diesen Lippen sprechen, sie anders sehen durch gleiche Augen, eine andere Frau wird sie berühren, die gleiche Luft atmend. Diese Frau wird Eßbesteck formen aus Sekundenzeigern und einen Sturm aus Minuten.
Sie, die dann ich ist.


[Noch mehr Sylphentext]


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Tinnitus

"Man sagt, es sind die Geister, die demjenigen, der nicht spricht, ins Ohr flüstern. Das passiert aber nur dann, wenn man schweigt, wo das Sprechen der Seele Atem gäbe und das Schweigen es ihr nimmt".


[flüsterne Sylphen am Hang, an einer steilen Anhöhe: das Bild]


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