...

Ich wünschte, ich könnte dem Gesicht im Spiegel erklären,
warum ich so süchtig bin nach dem Gedicht.


Rubrik: Stigmata
thisandthat - 6. Nov, 02:40

das gesicht im spiegel versteht auch, wenn man ihm lang genug in die augen schaut...
nach welchem gedicht bist du süchtig?

TheSource - 6. Nov, 12:07

Nach keinem speziellen.

Schlicht nach dem Gedicht an sich.
Das Gesicht im Spiegel hinterfragt eine tiefere Ebene, wohl wissend, das Sprache ein Schwert ist, ein zweischneidiges hinzu. Und damit unzureichend. Schriftsteller(in) sein jedoch bedeutet, an das Wort zu glauben, sich zumindest zum Wort zu bekennen. Glaubt mensch dabei nicht an das Wort, so ist dieses Bekenntnis eine infame Lüge. Vielleicht weil das Gesicht im Spiegel von dieser Zweischneidigkeit weiß, stellt es immer wieder die zentrale Frage.
thisandthat - 6. Nov, 14:26

ist man ihm erst einmal begegnet, dem wort und seiner macht, seiner faszination und kraft, kann man nicht widerstehen.
TheSource - 6. Nov, 14:29

Sehen Sie?

Genau das macht die im Spiegel mißtraurisch.
"Wenn schon Wort", mumelt sie, "dann das einzige, das auch d o r t besteht".
Schweigend geraten wir dann ins Kreuzfeuer der Blicke ob Geschwafel.
Sie hat recht. Sie hat unrecht. Sie hat recht.
thisandthat - 6. Nov, 14:58

"dort" ist es sogar wirklicher als sonst wo. es wirkt klein und ist doch groß, kann viele gegensätzliche dinge zugleich aussagen, verändert sich mit dem betrachter - wo wäre das wort mehr zu hause als im spiegel?
TheSource - 6. Nov, 16:35

Aus dem Spiegel kommt: Nur "dort" ist es wirklich. Nicht im Spiegel. Dort.

*lächelt

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