Hekate. Orientalische Poetik.

"Sehr früh, noch im Morgennebel, schritt ich die Strasse nach Damaskus hinauf. In der Gasse der Kesselflicker, neben dem Laden Alis, des Kupferschmiedes, begegnete mir der Tod".
"War er Dir wohlgesonnen?".
Exkurs - 3. Nov, 19:23

Liebt der Tod

nicht uns alle? Vollkommen vorbehaltlos, ohne Rücksicht auf Status, Herkunft, Rasse, Ideologie usw. nimmt er uns auf. Es gibt keine Verhandlungen mit ihm, kein Feilschen; er nimmt uns, wie wir sind.

TheSource - 3. Nov, 19:33

Ja, ohne Einschränkung.

Sie zitieren ja mich aus unserem letzten Gespräch :-)
Irgendwo schrieb ich mal, der Tod sei der größte Liebhaber von allen - und meinte genau d a s damit.

Zur orientalischen Poetik: Die mögen diese Einstiege, die sofort Fragen aufwerfen und die Zuhörer-/Leserschaft fesseln, eine assoziative Phantasie anregen. Da der/die ErzählerIn noch lebt (sonst könnte er/sie nicht von der Begegnung als Geschichte berichten), stellt sich natürlich umgehend die Frage: Was wollte der Tod da und warum trafst Du ihn?
Und schon hat der Erzählung Anfang alle am Spannungshaken.
Exkurs - 3. Nov, 19:39

Ohne Zweifel

ist es nach meinem persönlichen Empfinden ein schöner Gegensatz zu dem mitteleuropäischen Erzählstil.
Sachsenpaule - 3. Nov, 19:47

Ja

Klar war er es, sonst könnte er es nicht mehr erzählen.

bvl - 3. Nov, 21:09

@sachsenpaule

was moechten sie damit sagen (ausser dass sie wiederholen was schon gesagt wurde)?
thau - 5. Nov, 17:43

schwerer ist, geliebt zu werden, als zu lieben

TheSource - 5. Nov, 18:00

Das hat was.

Ich frage mich dennoch, ob es nicht eine Frage der Wunden ist, zu eben dieser Aussage zu kommen.
neo-bazi - 14. Nov, 08:17

Fragen

Was ist das - geliebt werden? Kann ich es spüren? Glauben? Hoffen? Sicher sein?
Wie ist das - geliebt werden? Soll ich mich freuen, fürchten oder dankbar schweigen?

Wie lautet die Frage der Wunden? Vernarbte Kratzer, tödliche Stiche?
Heilt die Zeit das Herz oder vergesse ich nur die Lüge?

Mich fasst ein Schwindel, ich muß mich setzen.
TheSource - 14. Nov, 15:57

@ neo-bazi

Das Herz heilt die Zeit.

Was die Liebe angeht, so wird sie Sie töten. Und dem ist gut so.
Sie tötet jeden, damit er neu auferstehe im gleichen Leib.
Villon - 5. Nov, 18:17

Darf ich auf einen meiner :Texte hinweisen - zum selben Thema

Zukunft
Es lebe der Zentralfriedhof,
auf dem die Toten tanzen.
Und alle gleich und alles gleich
der gleiche Schwof -
kein Gepäck im Ranzen -
manche noch weich
die meisten schon Gebein - !

Ich reihe mich bald in Euren Reigen ein...

Das Gleichheitsprinzip scheint das zu sein, was am Tod fasziniert - mich jedenfalls.

TheSource - 5. Nov, 18:40

Ich bin beim Lesen erinnert

an das ägyptische Totenbuch...
dieses Wiegen des Herzens auf der Waage der Maat (gegen die Feder der Maat. Man denke bspw. auch an das Mene Tekel, da geht es auch um das gewogen Werden).
Es gibt kaum ein objektiveres Symbol als die Waage, sie wirft keine Subjektiva aus, gibt keine Meinungen kund; alles reduziert sich auf das Essentielle, das Zentrale: Das Herz. Ein jedes wird gleich gewogen, ja. Nichts Anderes zählt.

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