Marmelade.
Ich habe niemandem davon erzählt, niemandem außer Drosula und Leyla Hanim.
Meine Mutter hatte Recel gekocht, und mir war ein bisschen schlecht, weil ich zuviel davon gegessen hatte. Sie nahm immer besonders viele Trauben und auch mehr Zucker als andere, und ich hatte mir sehr viel aufs Brot getan, weil es an diesem Tag frisches Brot gab, und jetzt war mir übel.
Ich ging nach draußen, um frische Luft zu schnappen, und es wurde grade dunkel und fing an zu regnen, und alle waren nach drinnen gegangen und überlegten, ob es schon Zeit war die Lampen anzuzünden, und die Nachtigallen begannen zu singen, und auf der Strasse waren nur noch Katzen, da stand plötzlich Ibrahim neben mir, und ich war erschrocken, und er sagte: "Schnell, lass mich deine Hand küssen", und ich sagte: "Da ist Marmelade dran", und da sah er sich schnell nach allen Seiten um, dann nahm er meine Hand und leckte mir die ganze Marmelade von den Fingern, und hinterher zitterte ich am ganzen Leib und war stundenlang ganz benommen, und ich konnte mir die Hände nicht waschen, weil ich die Spuren seiner Zunge nicht abwaschen wollte.
[Das Mädchen Philotei in: "Traum aus Stein und Federn", Louis de Bernières]
Texte
Meine Mutter hatte Recel gekocht, und mir war ein bisschen schlecht, weil ich zuviel davon gegessen hatte. Sie nahm immer besonders viele Trauben und auch mehr Zucker als andere, und ich hatte mir sehr viel aufs Brot getan, weil es an diesem Tag frisches Brot gab, und jetzt war mir übel.
Ich ging nach draußen, um frische Luft zu schnappen, und es wurde grade dunkel und fing an zu regnen, und alle waren nach drinnen gegangen und überlegten, ob es schon Zeit war die Lampen anzuzünden, und die Nachtigallen begannen zu singen, und auf der Strasse waren nur noch Katzen, da stand plötzlich Ibrahim neben mir, und ich war erschrocken, und er sagte: "Schnell, lass mich deine Hand küssen", und ich sagte: "Da ist Marmelade dran", und da sah er sich schnell nach allen Seiten um, dann nahm er meine Hand und leckte mir die ganze Marmelade von den Fingern, und hinterher zitterte ich am ganzen Leib und war stundenlang ganz benommen, und ich konnte mir die Hände nicht waschen, weil ich die Spuren seiner Zunge nicht abwaschen wollte.
[Das Mädchen Philotei in: "Traum aus Stein und Federn", Louis de Bernières]
Texte
TheSource - 26. Mär, 17:01
Die Passage
Natürlich auch: Die Mamelade ;-)