Lange nach

dem siebten Tag ruhen wir immer noch.
Alles ist von hohler Hand geformt,
aus Lehm, Vergänglichkeit und Hitze,
für einen Augenblick oder auch zwei
zusammengeschmolzen in einem Tiegel,
ein Etwas, eine Statur, ein Profil, morgen
schon zerfallen, zerronnen, zurück in die
Leere unserer Handhöhlen. Damit
schöpfen wir, das ist unsere Poesie, unser
ganzer Weltenklang: nur Zangengriff.


Notate
guan (Gast) - 24. Jul, 21:50


den achten tag
wurd es aufgemacht:
das röllchen, verschnürt
wie es ward, eröffnet.
und drinnen stand:

"alles ward
von hohler hand,
geformt aus lehm,
vergänglichkeit
und gleichnis -
'nen winz'gen augenblick
nur gelegen im tiegel
dann ausgesandt
und verschrieben,
hinein in den schmerz
seelenlos geglaubter seelen"


danach zerronnen - scheinbar -
der rhythmus von fleisch und blut,
durch wildnis zerrieben,
durch asphaltierte kerben
schier vorwärts getrieben
das körperlose Ich,
das heftig speit, und
nun nach ende schreit...

...am neunten tag, der
durchstrahlt von morgenröte
nun abwärts rollt
gen einem befreiten gesang
von fröhlichen stimmen,
zithern und flöten...


(just an idea...)


TheSource - 24. Jul, 23:48

Aber was für eine!

Toll!
guan (Gast) - 25. Jul, 18:29

...freut mich, wenns gefiel. war auch ne schöne inspiration Ihrerseits...

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