m (Gast) - 26. Mai, 13:10

Ich habe darüber nachgedacht: "Überschuss" als Übersetzung für "surplus" scheint mir gar nicht so daneben zu sein, höchstens ungeschickt, vielleicht ließe sich ein anderes Wort finden. Es bezieht sich ja auf das, was übrigbleibt, wenn die Blütenblätter fallen. Schönheit gilt also nicht nur den Blütenblättern. Obwohl es nun gar nicht so dasteht (für das Original kann ich es nicht beurteilen) würde ich anstelle von "Höherem" den Ausdruck "Tieferem" verwenden. Zurückgehend auf dem Kranz von Blütenblättern,die - wenn gefallen - das Herz der Blüte freilegen.
Es geht dann ja auch um Blumen und vor allem Wurzeln, vor allen Dingen die wieder und wieder auftauchenden Wurzeln in Verbindung mit den Bildern deuten darauf hin, dass - gerade wegen der Bilder - "Höheres" ein m.E. in die Irre führendes Wort ist.
Das ist so ein Gefühl.

TheSource - 28. Mai, 19:42

Nachdem ich es nun

ein, zwei Tage ruhen ließ und heute auch kurz mit parallalie darüber sprach (der zuerst Überfluss vorschlug), tendiere ich dazu, das Höhere zu belassen. Auch auf die Gefahr hin, dass die Assoziation im Deutschen durchaus sakralen Charakter annimmt. Wenn ich mich auf Petlevskis Spur begebe, legitimiert sich das durch den Text selbst. "Am Anfang", der wohlgewählteBeginn ihres Gedichtes - und dann auch die Auseinandersetzung mit "Schuld", nahezu technokratisch ausgedehnt auf so lapidare Dinge wie Asphalt. Natürlich auch ob dieser Überpräzision so herausgeschält aus dieser nahezu kalten, skalpellierten Sprache.
Aber haben Sie herzlichen Dank für Ihre Mühe und Zeit, ich weiß das s e h r zu schätzen.

Nebenbei hatte das Gespräch mit parallalie herrliche Wendungen. Der Blüte, wenn sie abfällt, folgt naturgemäß die Frucht. Wir aber wollen die Blüte haben, sozusagen verliebt sein wie am ersten Tag. Wenn wir das nicht bekommen, ist er schuld, oder seine Mutter, oder die Umstände (das Höhere) oder wasauchimmer. Wir lachten herzlich. Wie schön es hingegen doch ist, einfach die Frucht zu genießen, hernach die Färbung der Blätter zuzulassen, diese wundervollen Farben des Herbstes, um auch von ihnen zu lassen im behütenden Weiß des Winters.
TheSource - 29. Mai, 06:53

Nachtrag

Und dann dieses: Bedeutung geben. Die Anspielung auf die Hundepfote im Asphalt, die später dann Verewigung für Stars wurde: Die Tradition, Handabdrücke auf dem Walk of Fame zu hinterlassen, wurde von einem Hund eingeläutet. Irgendwer fand das sehr eindrücklich. Und so kam es zum Walk of Fame. Wir also geben den Dingen Bedeutung - und, folgert Petlevski, somit auch Schuld: wir verteilen Schuld sozusagen, kaufen sie ein oder nicht, horten sie, weisen sie zu.

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