ich schrieb es unten schon zu Simic: Setzt man daran, die Fülle und Präzision des Eindruckes (richtiger wäre: Eindrückens, es drückt sich sozusagen über die Sinne ins Fleisch) in der Übersetzung beizubehalten, dann entsteht eine Schärfe, die einer Klinge gleicht - die andersartige Semantik trifft auf eine Sprache, deren Grammatik derart unbeholfen*, dass diese Schärfe zum Ergebnis des Wunsches wird, die Autorenintention in der Übersetzung so gut es nur geht zu bewahren. Es wird zwangsläufig rigid. Bei Klings Dichtung hatte ich immer das Gefühl, er habe die Originale in Russisch oder Tschechisch geschrieben - die slawischen Übersetzungen lesen sich muttersprachlich durch und durch.
Eine Anmerkung noch zu Rešicki: Er beruft sich im Stil als von Trakl inspiriert und geprägt.
*(ständig muss bspw. in den Genitiv geflüchtet werden, da dem Deutschen schlicht drei Fälle fehlen oder es der Artikel bedarf, die den Genitiv dann wiederum aussehen - sic. sich anhören - lassen wie einen Kasper. Darum habe ich auch den Genitiv in meiner Simic-Version tunlichst vermieden *s)
terezia - 25. Jan, 22:20
Inspiriert von Trakl...
ja, das ist nachvollziehbar. Nicht gleich, nicht auf den ersten Blick und über diese Sprachgrenzen hinweg, dennoch... doch auch für die Bilderwaage ist dies geltend zu machen. Scheint mir.
Kling:
Über das Bildfinden II
aber die sprache,
aber die sprache,
aber die sprache:
Vielleicht ist es die Unvollkommenheit des Fragmentarischen, welche das Projektil erst erschafft. Das Unvollständige, Unvollkommene - die Leere als Ummäntelung, als lyrische Patronenhülse. Leere die Assoziation heraufbeschwört gleich einem Projektil.
Bild
Ein Mörder, der sich selbst von hinten erschoss.
*
In Zusammenhang mit Thomas Klings Dichtung gefallen: Das poetische Projektil.
Es ist seltsam,
Eine Anmerkung noch zu Rešicki: Er beruft sich im Stil als von Trakl inspiriert und geprägt.
*(ständig muss bspw. in den Genitiv geflüchtet werden, da dem Deutschen schlicht drei Fälle fehlen oder es der Artikel bedarf, die den Genitiv dann wiederum aussehen - sic. sich anhören - lassen wie einen Kasper. Darum habe ich auch den Genitiv in meiner Simic-Version tunlichst vermieden *s)
Inspiriert von Trakl...
Kling:
Über das Bildfinden II
aber die sprache,
aber die sprache,
aber die sprache:
dies ständige, ständige,
vollständige fragment
Aus: Auswertung der Flugdaten. 2005
*
Kling
Vielleicht ist es die Unvollkommenheit des Fragmentarischen, welche das Projektil erst erschafft. Das Unvollständige, Unvollkommene - die Leere als Ummäntelung, als lyrische Patronenhülse. Leere die Assoziation heraufbeschwört gleich einem Projektil.