muss in jedem Falle fortgesetzt werden. Dabei dürfen weder kroatische Kriegsverbrechen beschönigt werden noch das Gotovina-Phänomen überbewertet, dahingehend, dass um ihn nur so ein Trara gemacht wird, weil er - im Gegensatz zu Anderen - nicht freiwillig nach den Haag gereist ist. Seine Person wird im Lande sehr stark von der anti-europäischen Fraktion vereinnahmt, ebenso von den Rechten, Gruppe konservativer Militärs usw. Diese Zusammenhänge müssen ebenfall benannt werden.
Ich halte es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch für deplaziert, ein offensives Essay gleich Öl ins Feuer zu gießen, aus Gründen, die ich oben genannt habe. Die Wirkung würde verpuffen und mir geht es nicht darum, mir auf ein paar geschmeidige und direkte Worte etwas einzubilden, sondern darum, die Menschen zu erreichen. Es ist, wie nach jedem Krieg, eine mühsame und langwierige Arbeit, die bevorsteht und sie erfordert Ausdauer für jeden einzelnen Schritt.
Nein, natürlich geht es nicht um ein Essay, das Stimmung machen soll. Nur darum, in einigen Jahren aufzeigen zu können, was dazu führte, dass Krieg und Kriegsverbrechen plötzlich als notwendiges Übel betrachtet wurden. Der Wert hiervon läge nicht in der Beeinflussung der Tagespolitik, sondern vielmehr (bestenfalls) in jener unseres Bewusstseins. Aber wir verstehen uns schon.
Ein Essay vielleicht zu den Dingen, welche es schaffen, die Moral zu verschieben (in Anlehnung an die Thesen Welzers)?
Die Aufklärungsarbeit
Ich halte es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch für deplaziert, ein offensives Essay gleich Öl ins Feuer zu gießen, aus Gründen, die ich oben genannt habe. Die Wirkung würde verpuffen und mir geht es nicht darum, mir auf ein paar geschmeidige und direkte Worte etwas einzubilden, sondern darum, die Menschen zu erreichen. Es ist, wie nach jedem Krieg, eine mühsame und langwierige Arbeit, die bevorsteht und sie erfordert Ausdauer für jeden einzelnen Schritt.