cro-net (Gast) - 2. Dez, 10:08

Aber es geht um Gotovina, mit der Gotovinafrage hat das alles null zu tun.
Was bilden sich denn diese überheblichen Westler eigentlich ein? Jahre zugucken und nichts unternehmen einem Völkermord nach dem anderen zugucken aus ihren gemütlichen Fernseher Positionen und dann hinterher kommen sie an und wollen richten? Jaja aber bei den Amerikanern die Klappe nicht aufbekommen. Sollen sie doch Bush vor den internationalen Gerichtshof zerren weil da Jahre irakische Zivilisten einsitzen die nicht mal einen Anwalt sehen dürfen. Hören sie mir doch auf. Nur bigott ist das.
Gotovina wird nur über unsere Leichen ausgeliefert.

TheSource - 2. Dez, 10:32

Dies wird jetzt alles

ein sehr komplexer Strudel. Ich weiß im Moment gar nicht, wo ich anfangen soll.
Vielleicht beim Anfang:
Mein Thread hat nicht zum Ziel, Gotovinas Auslieferung zu fordern. Vielmehr sollte er verdeutlichen, wie polarisiert die Auffassungen, Wahrnehmungen und somit auch "Wahrheiten" in dieser Sache sind - und auch in vielen anderen.
Tatsächlich bin ich selbst überfragt, ob Gotovina ausgeliefert werden sollte. Ich weiß es einfach nicht, ich habe keine Patentlösung anzubieten.

Andererseits können wir nicht auf der Auslieferung Karadjics bestehen wenn wir Gotovina nicht ausliefern wollen. Das ist ein gefährliches Glatteis und ich sehe kein Ende in dieser überall sehr hitzig geführten Debatte. Ich weiß, dass das Hauptargument ist, Karadjic sei ein Freischärler und Gotovina ein General - aber das sind doch nur Titel, Begriffe, Wörter. Macht es denn ein Verbrechen geringer, wenn jemand fünf Sterne an der Mütze hat?
Muss ich denn hier wirklich mit bleiernen Fingern niederschreiben, was wir alle wissen? Sie können doch nicht ernsthaft behaupten, die Vorfälle in der Krajina sind tolerierbar. Da wird z. B. (mit Wissen des Generals, ob unter seinen Augen ist noch ungeklärt) ein siebenjähriges Mädchen gezwungen, den soeben abgetrennten Kopf ihrer Mutter in den Hausbrunnen zu werfen und zu sagen: "... damit hier nie wieder Drecksserben leben", während sie vorher durch ein Spalier von Soldaten läuft, den Kopf der Mutter in den Händen. D a s ist eine Befreiungsoffensive? Nein. Es ist ein grausames, bestialisches Verbrechen. Es m u s s als solches benannt und gebrandmarkt werden, vollkommen egal, wer es begangen hat. Es kann doch nicht sein, dass ein von einem Staat legitimierter General Solches toleriert, den Blutrausch der Truppen toleriert, Massaker unter seinem Kommando toleriert. Es darf nicht sein. Niemals.

Ich teile Ihren Schmerz, auch ihre Wut, die Ohnmacht und die Verzweiflung, die uns allen anhängt wie ein übermächtiger Schatten. Aber verstehen Sie doch bitte: Wir dürfen dort nicht verweilen. Soll es sich denn immer und immer wieder wiederholen, weil wir nichts dazugelernt haben? Ich habe keine Patentlösungen, vielleicht habe ich gar keine Lösungen in all meiner Ohnmacht, in meinem Verlust. Aber wenn wir zulassen, dass die momentane Stimmung weiterhin dominant bleibt, haben wir mehr verloren, als uns der Krieg je hat nehmen können. Dann sind wir nur noch Sklaven blinder Instinkte, Sklaven des Hasses.
Wir brauchen nichts dringender als Frieden. Jeder kleine Schritt in diese Richtung ist kostbar und ist das, was tatsächlich Freiheit bringt, für die wir doch angeblich alle auf unsere Art gekämpft haben.

Das ist alles, was ich anzubieten habe. Wenige, kleine Schritte. Und die Ohnmacht würgt mich, würgt Sie, würgt uns alle noch zu Tode, wenn wir nicht beginnen, in die Zukunft zu blicken.

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