Geht mir gelegentlich auch so. Man entfernt sich eben doch manchmal von vergangenen Worten. Wenn ich heute Tagebuchaufzeichnungen oder Texte lese, die mehr als zehn Jahre zurückdatieren, muss ich mich hier und da doch sehr gewaltig wundern .
einigen Wochen so, mit einer anderen "Entfernungsqualität" als ich sie nach Jahren hab: Es ist nah und fern zugleich, eine Symbiose aus Gedanke und Finden.
Manchmal finde ich es dann sogar gut, was ich da lese ;-)
Ich habe es versucht (aufzuhören) - und wurde todunglücklich.
Es ist unmöglich.
[Eine kleine Anekdote. Ich schrieb inmitten der ganzen Schreibarbeit zu meinem Magister und einigen Artikeln eine kleine wenigseitige Abhandlung über Pan. Und vergaß sie (ich weiß auch heute nicht einmal, ob sie auf Datenträger oder Papier überhaupt noch auffindbar wäre). Jahre später, ich besuchte eine Freundin, fiel mir auf ihrem Schreibtisch eine Kopie davon in die Hände. Ich las es - und war begeistert, trotz einiger kritischer Anmerkungen.
Ich: "Von wem ist das? Das ist richtig gut bis auf dies und das".
Sie: "???"
Ich: "Von wem der Pan-Text ist..."
Sie: :-O
Pause
Sie: "Geht es Dir gut??"
Ich: "Aber ja, ausgezeichnet. Wieso fragst Du?"
Sie, lachend: "Achso, Du willst mich verarschen".
Ich: ???
Nach mehrmaligem Lesen erinnerte ich mich dann aber doch]
Am Ende aber ist die Frage real, wer das alles geschrieben hat - ja sogar die Infragestellung der Fragestellung ist real: War es eine Person? War ich es? Und wenn ja, wer ist dieses Ich? Und welches von den vielen? Oder war es am Ende doch nur der Text, der sich das erste offene Schreiberohr griff, hinenschlüpfte, durch Hirn und Geist zur Hand fuhr --- und sich schrieb.
na ja