Mens. Variation VIII.

Der Intellekt ist ein ausgezeichneter Diener
und ein unzulänglicher, grausamer Herr.


hexenhammer
Exkurs - 19. Okt, 22:23

Gilt für

Emotio demnach die umgekehrte Aussage?

TheSource - 19. Okt, 22:26

Nein.

Zum Einen ist Emotio nicht selten von Ratio gesteuert; Konditionierungen bspw. erzeugen Sichtweisen/Wahrnehmungen, diese wiederum evozieren Emotionen. Des Weiteren ist die Instinktnatur auf einem Auge blind.
Geist jedoch (vergl. Mens. Variation VI.) ist ein ausgezeichneter Herr - da er nicht zu dienen scheut.
V - 21. Okt, 01:12

Die psychologisch-wissenschaftliche Theorienbildung zu den Emotionen (in ihrer Beziehung zu Kognition und Volition) hat, zumindest zum letzten mir bekannten Stand, nichts wirklich Sinnvolles zu bieten. Da herrschen extreme Ratlosigkeit und chaotische Begriffsunklarheit, diffuse Vermutungen über eine geheimnisvolle Wechselwirkung bzw. die Annahme, dass die Emotionen so eine Art "Hintergrundstrahlung" für vordergründig ablaufende Denk- und Willensprozesse darstellen.

Eigentlich nix also.
TheSource - 22. Okt, 12:37

Was nicht verwundert.

Das Emotionale zu Theoretisieren gleicht dem Versuch, das Meer zu erklären, indem man es in Flaschen abfüllt. Das Wechselhafte ist die Natur des Emotionalen - und paradoxerweise liegt in eben diesem Wechselhaften die Stabilität.
V - 22. Okt, 13:23

Mich rückerinnernd, ist mir da doch noch ein kümmerlicher Theorieansatz eingefallen, der sich mir zu diesem Thema eingeprägt hat. Emotionen werden als, an sich unbestimmtes, Erregungsniveau angesehen, welches das Denken und den Willen immer, auch unwillkürlich, beeinflusst (die schon erwähnte "Hintergrundstrahlung"). Steigt dieses Erregungsniveau aber über einen gewissen Grenzwert hinaus an, so MUSS bewusste Interpretation erfolgen. Was dann eben auch die fatale Möglichkeit der Fehlinterpretation beinhaltet (z.b. bei Ess- oder auch Angststörungen, wo jedes gesteigerte Erregungsniveau eben kategorisch als Hunger oder Angst gedeutet wird).

Das ist auch nicht viel, aber immerhin interessant im psychopathologischen Sinne.

Emotionen sind, wie Sie richtig sagten, für die Wissenschaft nicht greifbar, ebenso wie der Geist.
V - 19. Okt, 22:23

Genau!

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