Samstag, 18. März 2006

Älterwerden

Älter werden.
Werden.
Dir erzählen vom Zeitpunkt ab dem der Spiegel mir nicht mehr Kälte hauchte
nicht mehr verlangte
nicht mehr forderte
nicht mehr schnitt
mich wiegen in der sanften Hitze der kleinen, schwelenden Dinge
abseits großer Auftritte
In die plötzlichen Glätte des Spiegels
hinein
lächeln
zwei, drei neue Haare, die gleich ins Silber strahlen
wofür die Farbenmühe zwinkern sie
ein Fältchen am linken Auge tobt neu und stolz mit
es
finden
im so Kleinen
Deine Gestalt mir entgegen
auf dem Rückweg und durch tanzende Flocken
Dein Lachen:
"ich wusste ja du kaufst wieder so viel ein dass es kaum tragen kannst"
nimmst den Korb mir ab - schulterst meinen Kopf -
trinkst Winterluft in Küssen
oder Briefmarken suchen in Deinem Schrank
und nur noch die Kamelien
alle Rosenmarken aus dem Heftchen sind fort
längst bei mir
auf den niemals alten Briefen


Für Achim

Poems

Jutta Dornheim :: Unsterblich sterblich



nicht einerlei

dieser waldboden ist kein
waldboden
wenn du einen löffel
voll aufnimmst
ist darin erde – vielleicht, und anders
als
a rose is a rose is a rose ist eine
rose der stein und vom wald-
boden
allein die krume
kann dir
auf der zunge zergehn .


~~~~~~~~~~~


prognose

unsterblichkeit
erlangen einst
die sich mehren
ohne beieinander
zu sein

unsterblich sterblich
müssen bleiben
die aus
herzsprüngen
entstehn


unsterblich


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