ein derart tiefsinniger Kommentar, dazu ließe sich fast ein Buch schreiben. *lächelt
Eines, das aus den Fugen hebt, eine religionswissenschaftliche Provokation.
Das Thema ist, so denke ich, eine offene Wunde der Kirchen. Hätten Sie nicht Lust, das in einem Essay auszuformulieren?
choronzon
der grösste aller teufel, der meister der tausend namen und formen, besitzt keine innere identität - er ist die allumfassende zerstreuung, die raserei des ego, der wahnsinn des abyssus, wer ihn bezwingt, überschreitet den abgrund zwischen menschlicher und göttlicher welt, und wird zu einem meister des tempels..
Ich möchte Sie bitten, die Leute hier kommentieren zu lassen und einen anderen Ton anzuschlagen. Merci.
@GrimassenTante: Sie können hier gern kommentieren.
Ihr Ansinnen ist mir eine Ehre. Jedoch:
Die Höhe des Stapels "Religionskritik" hat die Hälfte der Distanz Erde-Mond überschritten.
Die christliche Gegenwehr hat nach Jahrhunderten "..und willst Du nicht mein Bruder sein.." eine quasi postmodernes Position erreicht: "Anythin goes". Kein Kampf mehr gegen Erkenntnis: Gott und Urknall sind voll kompatibel. Ebenso Darwin und Gott.
Diagonallesen in einschlägigen Foren und andere Quellen (z.B. transskribierte Predigten in wichtigen Häusern) lehrt mich, die Kritik am Christentum hat ein Endstadium erreicht.
Die zeitgenössische Antwort auf Kritik am Christentum ist erstaunlich buddistisch: das weiche Wasser bricht den Zweifel. Erst Gummiwand, danach Umhüllung. Beschränkung auf das Ureigentliche: Glauben. Glauben durch Liebe. Liebe als Metaliebe etc etc. Die Exegese ist in einem Stadium der Atomisierung und der Beliebigkeit.
Das beliebte Theodizeeproblem ist in Sophisterei ertrunken. Genau die Hälfte der Deutschen glaubt, das ein höheres Wesen das Leben erschaffen hat. Die andere Hälfte nicht (mehr).
Was bleibt ist das Rummäkeln an papistischer Arroganz und Reichtum der Kirchen.
Nach uns der reine Glaube. Abgelöst von der Bergpredigt als (kategorischem) Imperativ.
Als Freizeitbeschäftigung. Ende der Kritik und gleichzeitig Ende der Religion. Religion letztendlich ausschließlich da, wo sie hingehört: in den eigenen Kopf.
"In meiner Kirche gibt es kein Gewölbe zwischen mir und dem Himmel."
(Jules Renard)
Es sei denn, das Schädelgewölbe. Die Red.
Notabene: Dieses ist gültig nur für das alte Europa.