Aber warum so aufgebracht? Mit Verlaub, Nicht den Stachel wollte ich nehmen, sondern seine Spitze. Und mein Stachel hatte, nochmals mit Verlaub, nichts mit Amors Pfeil zu tun. Vielmehr liegt doch in jeder Liebe das Scheitern als Samenkorn. Also spürte ich im Nachleben ihres Gedichtes genau das: der Stachel des Scheiterns einer Partnerschaft. Oder gleichermaßen: das Fehlen derselben.
Insofern ist es für mich ein Trost, daß ich auch ohne Zweisamkeit ein ganzer Mensch bin, sein kann, sein sollte.
Insofern ist das Nehmen der Spitze des Stachels kein Diebstahl an der Erfahrung sondern die Ergänzung durch Erfahrung der Entwicklung.
Insofern war mein Kommentar auch nicht der Zweifel der Aussage Ihres Poems, sondern die Ergänzung.
Und, zum dritten Mal mit Verlaub: trennen sie psychologisches Erfahren von lyrischem Erfahren?
Einigermaßen verwirrt Aber mit Hochachtung
Ich glaube, das Mißverständnis ist komplett. Aufgebracht? Mitnichten.
Verstehen Sie bitte meine Aussage: Es ist eben das, was Sie selbst anmerkten, was Ihre (durchaus erwünschte) Interpretation erst initiiert: Das Persönliche. Ihr Persönliches, das Sie - natürlich - als Leser mit einbringen. Insofern gestalten Sie den Text auf Ihre Weise und jedeR LeserIn wiederum auf die eigene. Rein objektiv könnte man bspw. anmerken: Einsamkeit muss nicht aus einem Scheitern resultieren, Partnerschaft muss nicht Scheitern als Keim innehaben, usw. usf. Das ist jedoch nicht wichtig: Es ist nicht Ziel von Stigma, den Filter vorzugeben, tatsächlich ist er ja als individuelle Dynamik hocherwünscht.
Zum Psychologischen und Literarischen: Die Trennung vollzieht sich nicht innerhalb der Erfahrung sondern innerhalb der Methodik. Nicht mehr - aber auch nicht weniger. Darum fordert Letztere (die der Literatur) die Spitze, wo die Psychologie sie ev. ablehnen würde; fordert die Schärfe der Formulierung, um zu berühren, ins Zentrum der Empfindung und Wahrnehmung zu treffen: zu bewegen.
Dahingehend sind Ihre Kommentare und Ihre Sichtweise mehr als nur willkommen.
"Insofern ist es für mich ein Trost, daß ich auch ohne Zweisamkeit ein ganzer Mensch bin, sein kann, sein sollte".
Ich denke nicht, dass ich ohne genau diese von Ihnen geschilderte Sicht- und Herangehensweise überhaupt den Poem hätte formulieren können. Authentizität kann zuweilen hohe Preise fordern - und dennoch ist es unverzichtbar, die Erfahrung zu machen. (Das war jetzt null psychologisch ;-) ) Und das ist auch gemeint mit: Dem Stachel die Spitze nehmen ist Diebstahl an der Entwicklung. Das Leben muss genommen werden wie der Kelch im Luna-Ritus von Eleusis. Vollständig.
Herzlichen Gruß.
er möchte es auch (wieder) fühlen, denken....
Insofern ist es für mich ein Trost, daß ich auch ohne Zweisamkeit ein ganzer Mensch bin, sein kann, sein sollte.
Insofern ist das Nehmen der Spitze des Stachels kein Diebstahl an der Erfahrung sondern die Ergänzung durch Erfahrung der Entwicklung.
Insofern war mein Kommentar auch nicht der Zweifel der Aussage Ihres Poems, sondern die Ergänzung.
Und, zum dritten Mal mit Verlaub: trennen sie psychologisches Erfahren von lyrischem Erfahren?
Einigermaßen verwirrt Aber mit Hochachtung
Grau
Verstehen Sie bitte meine Aussage: Es ist eben das, was Sie selbst anmerkten, was Ihre (durchaus erwünschte) Interpretation erst initiiert: Das Persönliche. Ihr Persönliches, das Sie - natürlich - als Leser mit einbringen. Insofern gestalten Sie den Text auf Ihre Weise und jedeR LeserIn wiederum auf die eigene. Rein objektiv könnte man bspw. anmerken: Einsamkeit muss nicht aus einem Scheitern resultieren, Partnerschaft muss nicht Scheitern als Keim innehaben, usw. usf. Das ist jedoch nicht wichtig: Es ist nicht Ziel von Stigma, den Filter vorzugeben, tatsächlich ist er ja als individuelle Dynamik hocherwünscht.
Zum Psychologischen und Literarischen: Die Trennung vollzieht sich nicht innerhalb der Erfahrung sondern innerhalb der Methodik. Nicht mehr - aber auch nicht weniger. Darum fordert Letztere (die der Literatur) die Spitze, wo die Psychologie sie ev. ablehnen würde; fordert die Schärfe der Formulierung, um zu berühren, ins Zentrum der Empfindung und Wahrnehmung zu treffen: zu bewegen.
Dahingehend sind Ihre Kommentare und Ihre Sichtweise mehr als nur willkommen.
"Insofern ist es für mich ein Trost, daß ich auch ohne Zweisamkeit ein ganzer Mensch bin, sein kann, sein sollte".
Ich denke nicht, dass ich ohne genau diese von Ihnen geschilderte Sicht- und Herangehensweise überhaupt den Poem hätte formulieren können. Authentizität kann zuweilen hohe Preise fordern - und dennoch ist es unverzichtbar, die Erfahrung zu machen. (Das war jetzt null psychologisch ;-) ) Und das ist auch gemeint mit: Dem Stachel die Spitze nehmen ist Diebstahl an der Entwicklung. Das Leben muss genommen werden wie der Kelch im Luna-Ritus von Eleusis. Vollständig.
Herzlichen Gruß.
@Nestor