Dort hatte Gott sie geschlagen, das Spiel für sich entschieden, dort in der Wüste zwischen Hitze, Durst und trockenen Tränen. Als die Welt zusammenbrach, das Auge nur noch Sand sah, Sand war; als sogar das Leben nur ein Siegelring des Todes wurde, ihre Lippen schon an diesem Finger, ein kurzes Sengen, dann Asche und dann: Dunkelheit. Schlafen. Die Zähne des Schakals spüren und schlafen für immer. Schlafen.
Da hatte Gott ihr einen Engel geschickt in Menschengestalt, einen Verirrten in der Wüste, hatte der Finsternis die Lider mit Sinn bemalt, den helläugigen Joker seines Blattes ausgespielt, hatte sie aufgerissen wie eine Milchtüte und den Einsatz verdoppelt, den letzten Stich gemacht. Und gewonnen.
Ulmenjahr
[Bild aus dem Kurzfilm "Durst" von Leo Khasin]