Donnerstag, 1. September 2005

Sweet Abyss X

Während die Schritte im Treppenhaus widerhallten, zog der Duft von frisch Gebratenem in die Nase, füllte den Mund, streichelte lockend den Gaumen, speichelte den Rachen. Jeder Schritt wankte fort, nicht dass die Füße weniger stabil auftraten, nein, es war ein akustisches Wanken, als würde die Zeit zwischen Geräusch und Gehör zerstückelt. Und auch daraus sprach die Fremde. Andere würden dieses Mahl verzehren, nur der Zerissenheitsmoment sich an den Duft erinnern, den knurrenden Magen, den gehobenen Finger zur Klingel vor der nachbarlichen Tür. Das Zögern, das Wegdrehen, die Manifestation einer Einsamkeit, von der der Körper selbst zu berichten weiß in einer Symbiose aus Singularität, Vakuum und Schweiß.



Rubrik: Arbeitsnotate


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