Sonntag, 26. Juni 2005

Racham

Ein Stück gebrochenen Eises trage ich unter dem Herzen
Komm, Füchsin, leg deinen Kopf auf meine Knie
Du spülst das Geröll meiner Vernunft an die Stufen des unsichtbaren Tempels
Die Welt geht drüber hinweg - die Erde schaudert
Wir bewohnen einen Blitz - das Herz der Ewigkeit

Was zur Welt kommt, um nichts in Aufruhr zu bringen, verdient weder Rücksicht noch Geduld

Das Gesetz ist aufgehoben
Die Moral überwunden
Panzert eure Herzen!
Es gibt keinen Sitz der rein ist

Jeder Atemzug öffnet ein Reich: Die Arbeit des Einfangens
die Entscheidung des Einbehaltens
das jähe Feuer des Freilassens
Wir haben Eide geschworen auf die Berge und sind gestorben
die Berge wankten nicht
Nur das matte Rot des Sonnenuntergangs fühlt sich nicht mehr heimisch
Allgegenwart streicht um die Gipfel.

Jämmerlich, ein Gott zu sein, der Opfer fordert
Zerbrechlichkeit und Unruhe nähren die Poesie der Schatten
In denen Menschen ohne Falsch die Reise antreten, den Tyrannen zu stürzen
Und das gierige, dürstende Schwert selbst in die Hand nehmen

"Ich liebe dich", sagt der Wind allem, was er belebt. Ich liebe dich und du lebst in mir
Du hast den Morgentau auf deinen schlaflosen Lidern und ertrinkst in Regenbögen
Jauchzendes Verglühen im schwellenden Ozean deiner bösen Träume
Ich habe den Mut dir eine Schale meines Blutes zu reichen um deine Schwingen zu benetzen

etwas nahm seinen anfang


Die Wärme wird zurückkehren mit dem Schweigen, so wie ich dich emporhebe
Sprich aus, was das Feuer nur zögernd sagt
Äthersonne, Wagnis des Lichtes
Und wer die Erde zu sehen versteht, wie sie Leben gebiert
Den erschüttert kein Scheitern, hätte er auch alles verloren



[From the Illusion Project - The late Frater Odhinn, 1994]

[edit: Racham, hebr: Geier - die Anspielung auf Maut und den Ritus von Memphis und Mizraim. Dieses lyrische Exponat von Frater Sobek-Ra, ehemals Odhinn hatte für mich initiale Bedeutung. Auch bleibt, wie beim erstmaligen Lesen damals, die Blutschale das zentrale Symbol: Pelikanblut. Rittercodex. Oder, mit Multatulis Worten ausgedrückt: "Wer ohne Golgatha in den Himmel will, ist ein infamer Betrüger". Dieses Symbol hat eine zentrale Aussage und bezieht sich nicht ausschließlich auf den sog. "spirituellen Weg". Simpel ausgedrückt darf vor dem Leben nicht zurückgeschreckt werden, in welcher Form auch immer es sich präsentiert. Es wird jeneR scheitern, der ausweicht]


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