Texte

Donnerstag, 8. September 2005

Geheime Liebschaften

von nationaler Bedeutung finden sich >>>hier

Samstag, 3. September 2005

Arbeitsmoral.

Wer kennt das nicht?

Mittwoch, 10. August 2005

Das Vokabular der Natur.

Findet sich in Ansätzen hier

Montag, 8. August 2005

Rebirthing.

Hoch verschuldet starten manche Worte ihren Bankrott.
Im Volksmund birgt man sie in alten Wiegen: Die Totgesagten leben länger.


(Eingänglich übernommen via)


Texte

Montag, 13. Juni 2005

Leary

(angeregt von Pommerland)

Mit einem Tölpel über Exo-Psychologie zu diskutieren ist, wie mit einem Kind über sexuelle Erfahrungen zu sprechen.
Sie/Er kann die neue Realität nicht verstehen, weil ihr/s ein neuraler Schaltkreis nicht eingeschalten worden ist.
Sie/Er zeigt dich möglicherweise wegen philosophischer Kindesbelästigtung an


[Timothy Leary; Info-Psychologie]


Rubrik: Texte

Hymnen an Hekate

finden sich >>>>>hier

Rubrik: Texte

Dienstag, 7. Juni 2005

...

Ich höre das Entschwinden der Geheimnisse und den Atem der Ungeheuer. Ich höre nur Obertöne und nur Untertöne.

(...)

Ein Riß durchzieht meine Vorstellung, und Wahnsinn wird immer hindurchjagen. Beuge dich über mich, am Krankenbett meines Wahnsinns , und laß´ mich ohne Krücken stehen.



[Anais Nin, "Haus des Inzests"]


Rubrik: Texte

Mittwoch, 4. Mai 2005

.

"Jun hatte ihren Kopf auf Mr. Rails Brust gelegt. Sich so zu lieben, in der Nacht, als er zurückkam, war etwas schöner, etwas leichter und etwas komplizierter als in jeder anderen Nacht. Es lag ein Bemühen darin, sich an etwas zu erinnern. Es lag die leichte Sorge darin, irgendetwas zu entdecken. Es lag das Bedürfnis darin, dass es auf jeden Fall schön sein möge. Es lag ein etwas unschuldiges, ein etwas wildes Verlangen darin, das mit Liebe nichts zu tun hatte. Es lag eine Menge darin.

Danach - danach war es, als finge man auf einem leeren Blatt wieder zu schreiben an. Welche Reise Mr. Rail auch immer in die Welt hinausgeführt hatte, sie verschwand im Wasserglas dieser halben Stunde der Liebe. Man begann wieder dort, wo man aufgehört hatte. Sex löscht Teile des Lebens aus, wie man es sich nicht mal im Traum vorstellen kann. Es mag sogar dumm sein, doch die Leute umklammern sich mit diesem seltsamen, etwas panischen Ungestüm, und das Leben geht zerknautscht daraus hervor wie ein fest in der Hand gehaltenes und mit einem nervösen Anflug von Angst verstecktes Briefchen. Teils durch Zufall, teils durch Glück verschwinden in den Falten dieses zusammengeknüllten Lebens die schmerzlichen oder feigen oder nie verstandenen Überreste der Zeit. Einfach so".

[Alessandro Baricco: "Land aus Glas"]


Rubrik: Texte

Dienstag, 5. April 2005

ars moriendi

Tod

Einem Toten das Sterben lehren als ars moriendi //

Es ist so lächerlich: Im Angesicht des Todes werden sie weich, betteln sie um Milde. Auf dem Höhepunkt ihrer Ignoranz lachen sie - werden sie mit Existenz konfrontiert, zählen sie die Münzen in ihren Beuteln. Kein Mitleid. Sie haben ihr ganzes Leben mit der Materialität argumentiert. Sie sollen sie am Ende bekommen



[Via: Zentrum für Archivpoetik. Ärgerlich, dass man sich bei antiville nicht anmelden und somit nicht kommentieren kann]

Sonntag, 3. April 2005

Schildkrötenpochen.

Atanas aber dachte nicht so wie ich. Er fühlte, wann immer er abends ein wenig Dunkelheit atmete, dass er sich für zehn Sekunden in seinen Vater verwandelte. Und er wollte wissen, wie er sich für diese zehn Sekunden täglich nannte. Er sagte immer zu mir: "Bisher habe ich ihn nicht gebraucht. Bisher war er nicht mein Lehrer. Jetzt ist er es". Und so nahm er anstelle des Namens Svilar, unter dem er die Schule beendet hatte, den Namen Fjodor Akeksejewitsch Razins an und trägt ihn noch heute. Und erst jetzt hatte er die Kraft gesammelt, sich Vitača wieder zu nähern. Jetzt nahm er sie mit in die Welt und dort haben sie auch geheiratet. Das Verhältnis Vitačas zu Atanas hat sich mir niemals völlig erklärt. Vida, ihre Schwester, bewahrte ein paar Briefe auf, aus denen hervorgeht, dass sich Vitača, milde ausgedrückt, seltsam gegenüber ihrem zweiten Ehemann, meinem Sohn, verhielt. Das, was man die große Liebe nennt und was nach all dem zu urteilen auch ihnen widerfuhr, ist nichts, was zu gleichen Teilen unter den Beteiligten aufgeteilt wäre, vielmehr ist es so, dass der eine einseift und der andere rasiert. Wenn Sie nicht begreifen, was ich meine, werde ich Ihnen eine altbekannte Geschichte zu diesem Thema erzählen:

Ein Pfaffe beschwor sein Weib, niemals ohne ihn zu essen, anderenfalls werde sie sich in einen Wolf verwandeln. Da nun beschwor sie ihn, niemals ohne sie zu trinken, anderenfalls werde er sich in eine Ziege verwandeln. Als eine Spanne Zeit vergangen war, lugte sie in des Mannes Abwesenheit in sein stummes Buch. Beim Lesen vergaß sie sich, aß ein Blatt Kohl und verwandelte sich in einen Wolf. Als er nach Hause kam, lief der Pfaffe einem wilden Tier in die Arme. Natürlich ahnte er nicht, dass es seine Frau war. Sobald man sich erblickte, begann der Kampf, und es gelang dem Mann, den Wolf mit den Zähnen beim Ohr zu packen. Er faßte immer heftiger zu, bis Blut floß. Kaum aber hatte er ein wenig von dem Blut getrunken, verwandelte sich der Mann in eine Ziege, die der Wolf zerriß.

Das ist Gleichheit. Der Stärkere wird stets zum Schwächeren.

So geschah es auch Atanas in seiner Ehe mit Vitača. Eine Stelle aus einem Brief Vitača Miluts an Atanas mag hierzu als Beweis dienen:
"Irgendwo an einer Küste der südlichen Meere, wo die Sterne am Weitesten von ihren Bildern entfernt sind, verspeisten die Reisenden eines Schiffes eine riesige Schildkröte. Nach fünfhundert Jahren fand ihren Panzer am selben Ufer ein Seemann, der sich in ihm verbarg, die Nacht zu verbringen. Am Morgen streckte er ausgeschlafen und fröhlich seine Arme durch die Öffnungen des Panzers und ließ sich in diesem Spiel mit sich selbst ins Wasser gleiten. Der Schildkrötenpanzer klang nach einem halben Jahrtausend erneut vom Schlag eines Herzens wider und verstand wieder zu schwimmen.
So klingt dein Herz in mir wider".



[Milorad Pavić: "Landschaft in Tee gemalt"]


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