Tagebuch

Dienstag, 13. September 2005

13.09.2005

Neue Verzögerungen. Die Fahrt nach Hamm brachte nur einen Aufschub der schwebenden Angelegenheit.
Das Lektorat ist auf eine gewiße Weise ein Heimkommen in einer unsteten Zeit in der alles im Umbruch ist. Eine bleibende Konstante oder wie etwas Bekanntes inmitten von Unbekannten. Gleich einer Insel.
Den Nachmittag in einer schon herbstlichen Sonne verbummelt. Zwei Elstern stritten im Park um ein Stückchen Wurst. Sie ergingen sich darin wie in einem Tanz, das Zusehen schluckte die Zeit und die Schwere. Am Ende flatterte der kleinere Vogel mit der Beute davon unter lautem Protest des Gegners, der sich hernach abwandte, als sei nichts gewesen: Elsternrat.

Dienstag, 23. August 2005

Nadelöhr.

Je schneller der Sand durch das Glas rinnt und die verbleibende Zeit bedrängt, desto mehr ergehen wir uns in Oberflächen, krallen uns fest im Nichtssagendsten des Augenblicks, die Trauer schon unter der Haut.

(Gesprächsempfindung am Abend)

Dienstag, 5. Juli 2005

Da der

gemeinschaftliche Versuch als gescheitert anzusehen ist, wird diese Rubrik nur noch sporadisch befüllt.

Mittwoch, 13. April 2005

Internetcafé. Medion. HTML-Tag-Frage. Ein Mittwoch. Und überhaupt. SNAFU.

Mit extra Frauenraum.
Angenehm irgendwie. Das gegenseitig interessierte Deinteresse.

Nach einem fast einstündigen Telefonat mit der Technik-Hotline von Medion konnte eingegrenzt werden, dass sehr wahrscheinlich meine ISDN-Karte hin ist. Jetzt also warten, bis die einen Techniker rausschicken können - so lange ist online gestrichen.

Auf dem Blog dann rutschen die Sidebars nach unten..... dabei habe ich gar nichts verändert am Layout (oder liegt das an diesem PC hier? grübel...). Wenn Sie die Sidebar (Menüführung rechts) auch unten auf der Page sehen, wäre ich sehr verbunden, wenn mir jemand mitteilen könnte, wie ich das wieder ändern kann.

SNAFU - Situation normal all fucked up.

Samstag, 2. April 2005

02.04.2005

Nachtrag zu gestern: Sture, leptosome Metallic-Stare.
Akazientränige Übelkeit. Kaum auszuhalten.

0924 CET

Einen Artikel über das grausige Büchlein begonnen im direkten Vergleich zu dem, was Weltliteratur haben sollte (Man stelle sich vor, dieser mit Anfängerfehlern gespickte und aufgeblasene, rein auf den Plot geschriebene, die Augen quälende Text wird als Weltliteratur bezeichnet).
Titel des Artikels: Schlechtes Dope. Wobei anzunehmen ist, dass jeder Holländer im Coffeeshop Besseres geschrieben bekommt. Sogar eine große Anzahl Blogger schreibt besser.
Einach eine große Augenwischerei.
Setze heute die Übersetzung von "Meere" fort.
Post abgeholt - der Kaukasus bleibt.
Und das Walking fiel aus wegen der Nackenzerrung.

Donnerstag, 31. März 2005

31.03.2005

0847 CET

Walking, die klare Luft tat gut aber die Kondition ist hin, nach 30 Minuten den Puls nicht mehr unter 130 bekommen - der erste Horrortermin am Montag wie eine drohende Gewitterfront aus Stahl.
Gestern Postfach geleert, Post von der Steuerberaterin, der Krankenkasse usw., das Desaster komplementierend; irgendetwas in mir schaltete schon auf Durchzug. Sich der Welt nicht mehr stellen, nach innen schauen und sich dort stellen. Wem und was auch immer. Befremdlich. Beunruhigend.

Gestern auch mit der der Übersetzung von "Meere" begonnen. B. dazu am Telefon: Schon wieder was Unentgeltliches? Aber der Text kommt mir entgegen, schlüpft ins Kroatische, blinzelt mich an und liebäugelt mit der Adria. Zudem im Rahmen meiner derzeitigen Leistungskapazitäten; wenn ich gar nicht arbeite, drehe ich durch. Vier Fragmente für "Ulmenjahr" skizziert, davon drei wieder verworfen. Konzentrationsschwächen.

Aber sanft aufgewacht. Wenn die Maschine im Kopf nicht sofort anspringt, ist der Tagesbeginn beschwingter.

mozart. klavierkonzerte

[Erste CD des Tages: Mozart, Klavierkonzerte - Gulda, Wiener Phil.]

Montag, 28. März 2005

28.03.2005

1200 CET

Es ist der Stolz allein, der alles zusammenhält. Der Klebstoff für das Konstrukt. Balkanblut. Balkanblut.
Der Kopf sinkt zuletzt. Irgendwohin.... statt ihn zu betten bei sich..

afroceltsoundsys.release

[Erste CD des Tages: Afro Celt Sound System: "Release"]

Zähe Dialoge im YMS. Zitat des Tages belächelt das Ganze trotzdem:
"Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu gelangen."

Theresia von Avila

Samstag, 26. März 2005

26.03.2005

1625 CET

Nachtrag zum 25.03.2005:

Den Tag mit dem Hörspiel "Das gelbe Licht des Friedens" von ANH begonnen, war sehr angetan. Die ausnahmsweise leise Sprache gefiel mir außerordentlich.

Lange Dialoge mit Am. Die Tragweite der emotionalen Dimension wird nur schrittweise klar. Es hat eine andere Qualität als die Beziehungen zuvor, so als habe man eine Schwelle übertreten und die gewöhnlichen Dinge werden zu Besonderem. Vieles muß nicht mehr artikuliert werden, die Lebensreife bringt es mit ein. Diese Fusion aus nahezu jugendlicher Verliebtheit und ruhiger Stabilität ist neu. Zu einem solchen Zeitpunkt der Beziehung neu. Nachts liege ich bis nach zwei Uhr wach und lausche seinen Atemzügen in stiller Freude. Hüte seinen Schlaf. Zärtlich.


26.03.2005

Morgens Messenger-Dialog mit ANH über Pavic und die Schwierigkeiten bei Übersetzungen generell. Der Kobold hat eine Enzyklopädie wieder hergegeben, sie lag in der Küche neben der Moccadose. Darüber wundere ich mich jetzt wirklich nicht mehr.

Erste CD des Tages: Das Hörpsiel "Notturno" (ANH hat genug Brainfood für ganz Ostern geschickt - und vielleicht einige Tage mehr, was mich überaus freut). Am. fährt zu seinem Bruder.
Spät für den Samstag gehe ich einkaufen. Das Fahrrad hat einen Platten, also nehme ich die Bahn. Fröhliche Gesichter zumeist. Feiertage. Kein Gedränge beim Einkaufen - alles war wohl schon in Panik, nichts mehr abzubekommen, am Vormittag da.
Ich setze mich auf die Bank an der Haltestelle Alles wirkt so lebendig, als wenn ich aus einem Murmeltierschlaf erwachte. Zwei Teenager laufen schreiend und lachend über die Wiese am Platz, während ich eine Strassenbahn fahren lasse, die Sonne geniesse und lese:

"Laufe Abèl! Spürst Du den Wind?! Wie herrlich es schüttet! Riechst Du den Regen? Das ist Leben, Abèl! Ich muss mich wieder fühlen lernen! Ach fange mich! Ach hol´ mich ein!"

["Die Orgelpfeifen von Flandern", ANH]

Ja, da ist sie, die Analogie, die Synchronizität. Ich lerne, mich wieder zu fühlen. Zwei weitere Strassenbahnen fahren vorbei. Dann zieht es mich heim; Lust, Dinge zu ordnen, auszumisten, wie schon vor ein paar Wochen. Noch einmal. Gründlicher. Mehr.
Im Garten pflücke ich etwas Salbei. A. kommt schauen und lädt mich zum Grillen ein. Nachbarschaftliches Beisammensein, wie immer in der warmen Jahrszeit. Unseren Grillplatz nutzen. Und mal wieder reden.

Donnerstag, 24. März 2005

Donnerstag, 24 März

2159 CET

Der Kobold nervt. Hier und jetzt, weil die Geschichte einfach zu lang und zu phantastisch ist, um sie in der Abendkürze aufzuschreiben. Natürlich nervt er auch noch mit seinem üblichen Lesewahn. Morgen nehme ich mir die Zeit, die Sache ausführlich niederzuschreiben.

Derzeit habe ich das Gefühl, als sei nichts wirklich Wesentliches anzumerken im Tagebuch; alle Intima landen ohnehin nicht im öffentlichen Text - und ansonsten? - es erscheint zu banal oder zu abgründig. Oder es ist zeitaufwendig, wie der Kobold und seine Geschichte. Der Tagesablauf ansonsten zu alltäglich, zu wenig mitteilsam. Ich bin nicht unzufrieden - und das am Rande des Abgrunds.

Päckchen von ANH von der Packstation abgeholt. Die neuen Erzählungen. Hörspiele, weitere Bücher. Ostern ist gerettet.

oto.fluke

[Erste CD des Tages: Fluke: "OTO"]

Mittwoch, 23. März 2005

Den zweiten Tag

in Folge starren auf die eigene Unzulänglichkeit.
Das Auflösen von Struktur. Die aprilterminliche Gewitterfront.
Blockiert - im Schreiben wie im Gefühl, nahezu: gelähmt.
Und das Totstellen wird rein gar nichts nutzen.

babalon-star

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