Sie schreibt

mir aus der Seele jeden Buchstaben, als wenn ich geatmet
in eine zarte Membran, eine Schwester aus Hauch.
Wo warst Du? fragen sie meinen Schatten, der nicht wankt
- oh vollkommene Marionette -
Lebensfäden verschwinden in
Dunkelheiten folgen aufeinander in
schicksalhafter Prozession.

Sie schreibt

Wie man sich ins Leben bringt, Carissima, das weiß ich nicht. Und eine Geburt kann man nicht erzwingen, sie geschieht, wenn die Zeit dafür da ist. Neun Monate der Mensch. Hundert Tage die Leoparden. Wie lange die Seele braucht, kann keiner ermessen.

Tod flankiert die Zeilen links und rechts,
der Schatten ruft verzweifelt in die vorbeigleitenden
Prozessionen: Komm zurück! Verblaßt.
Gott ist in mich gefahren und nichts kann ihn mehr austreiben.
Seine Einsamkeit ist meine geworden, genährt von Gebet,
hat er sich den Menschen erwählt, um Fleisch zu werden.
In mir ein unbekanntes Mantram, inbrünstig wünsch ich
des Leoparden blinde, heiße Seele, Krallen tief in der Erde
und ein Leben, das zurückkehrt in die Bäume.



[Reflektion zur Korrespondenz von/mit C.M.]


Tee mit Choronzon



leopard1-1

Trackback URL:
https://snafu.twoday.net/stories/2711405/modTrackback



Join the Blue Ribbon Online Free Speech Campaign


Arbeitsnotate
Buch des Monats
Chatlogs
Chronik des laufenden Wahnsinns
Distichen
Expressionen
Ging-tse
Illuminati
Impressionen
Inspirationen
Nada
Netztrash
Notate
Poems
Poetologie
Prometheus
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren