Sonntag, 21. Mai 2006

I´d rather fake the book

You´ve been told to hold on. Zweiundzwanzig Silben und immer noch kein Satz. Kein Schlummer ohne den Blick in Kassandras Jackentasche, kleine Zettel, allesamt die gleiche Prophezeiung, Silbe für Silbe auf Papierfetzen gereimt. Ich zähle die Schnipsel, sechsundvierzig Silben. Macht zusamen achtundsechzig und immer noch kein Satz. Ich vermisse Ihre Geschichten. Ich auch, ich auch! Durch den Flur zum Regal mit den CDs, eine Hülle zerblättern, das Auge fischt nach Sätzen. Addiere: Zusammen dreiundneunzig Silben und immer noch kein Satz. Am Himmel kein Licht, nie ist der Mond schöner als heute; wie er die Silben versteckt, so verschmitzt wie ein Faun am Tümpel. You´ve been told to believe. Ich kann die Worte nicht hören, die der Regen prasselt, ab in die Küche, Wange an das kühle Fenster, Silben ohne Laut, Welt durch Glas. Streng Dich an! Nichts. Im Wohnzimmer Kartons voller Bücher, Silben millionenfach zwischen Küchensieben, Teppichen und Staubsaugerzubehör, bewacht von Dämonen aus Karamel unter Siegeln aus Nougat. Milliarden Silben und immer noch kein Satz. You´ve been told to hold on. Siebzehn Zigaretten in der Schachtel, kein Gott für Brandopfer in Sicht. "Rauchen kann tödlich sein". Zähle hinzu, macht neundundneunzig Silben. Amen. Hunderteins. Kein Satz.


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